Politkolumne: Simon Oberbeck
Simon Oberbeck - Finanzkrise: Eigentümer- anstatt Tagelöhnermentalität von zentraler Bedeutung!Die immer grössere Ausmasse annehmende Wirtschafts- und Finanzkrise zeigt ihre Wirkung auch in der Schweiz immer deutlicher. Steigende Arbeitslosenzahlen und sinkende Auftragseingänge sind deutli...
Finanzkrise:
Eigentümer- anstatt Tagelöhnermentalität von zentraler Bedeutung!
Die immer grössere Ausmasse annehmende Wirtschafts- und Finanzkrise zeigt ihre Wirkung auch in der Schweiz immer deutlicher. Steigende Arbeitslosenzahlen und sinkende Auftragseingänge sind deutliche Zeichen dafür. Auch für die Jungen ist die Situation zunehmend schwierig; für Lehrstellen-Suchende, wie für Studienabgänger.Angesichts dieser schwierigen Situation muss alles daran gesetzt werden, dass erstens die Krise möglichst schnell überstanden wird und zweitens die nötigen Schlüsse gezogen werden, dass sich gleiches inskünftig vermeiden lässt.
Gerade letzteres gibt zur Sorge Anlass. Während die halbe Schweiz sich mit der Zukunft des Bankgeheimnisses befasst, geht in der öffentlichen Diskussion fast vergessen, dass daneben eine gravierende Finanz- und Wirtschaftskrise noch keineswegs ihrem Ende entgegen geht. Dabei wäre jetzt der Zeitpunkt die Weichen richtig zu stellen, so dass irrwitziges Spekulantentum und kurzfristiges Gewinnmaximierungsdenken, mitunter die Hauptsursachen der aktuellen Krise, endlich ein Ende nehmen.
Ebenso dringend ist ein grundlegender Mentalitätswandel bei den Spitzenvertretern vieler Unternehmen. Unter anderem bedingt durch eine Bindung der persönlichen Lohnentwicklung an den unmittelbaren „Erfolg“ der eigenen Tätigkeit, bis hin zu Auswüchsen, wo nicht mehr der effektiv erzielte Gewinn, sondern lediglich der erzielte Umsatz, Bemessungsgrundlage für den Lohn waren, verloren viele Spitzenkräfte, gerade in der Finanzbranche, den Blick auf den langfristigen Erfolg ihres Unternehmens vollkommen.
Dies muss schnellstens korrigiert werden. Der anhaltende Erfolg der kleiner und mittlerer Untenehmen, ja von Familienunternehmen überhaupt, zeigt, in welche Richtung es gehen muss. Langfristig denkt nur, wer langfristig mit seinem eigenen Kapital haftet. Bei einem Familienunternehmer ist dies selbstverständlich. Sein Privatvermögen ist das eigene Unternehmen. Trifft er heute Fehlentscheidungen, ist sein Unternehmen in einigen Jahren in einem schlechteren Zustand und sein Vermögen damit auch. Ein ähnlicher Mechanismus, beispielsweise indem ab einer gewissen Schwelle der Lohn für die kommenden 5 Jahre in unverkäuflichen Aktien des eigenen Unternehmens ausbezahlt werden muss, sollte vermehrt Eingang in die Salärstrukturen der Unternehmen und insbesondere der Grossbanken finden.
Mit einem solchen Mechanismus wird der Manager zum Eigentümer und er interessiert sich nicht mehr nur für das aktuelle, sondern vor allem für das mittel- und langfristige Wohlergehen des Unternehmens.
Simon Oberbeck ist 25 Jahre alt und seit 3 Jahren Präsident der Jungen CVP Schweiz. Er ist Persönlicher Mitarbeiter von Nationalrätin Kathrin Amacker, Gemeinderat in Birsfelden BL und beginnt im September mit einem FHNW-Studium in Betriebsökonomie.