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15. April 2009, 11:19 Music Interview

Maurice Swinkels (Legion of the Damned)

Ragulan Vivekananthan - Einige Stunden vor der Türöffnung der Full of Hate Show in Pratteln sitzt students.ch mit Maurice Swinkels – Sänger und Bandleader der holländischen Death-Thrasher Legion of the Damned – im Tourbus vor dem ehrwürdigen Z7 und unterhält sich mit ihm über seine Band und d...

Einige Stunden vor der Türöffnung der Full of Hate Show in Pratteln sitzt students.ch mit Maurice Swinkels – Sänger und Bandleader der holländischen Death-Thrasher Legion of the Damned – im Tourbus vor dem ehrwürdigen Z7 und unterhält sich mit ihm über seine Band und die Metal-Gesellschaft. Dabei ist ein witziges und hochinteressantes Gespräch entstanden, wobei man erwähen muss, dass Herr Swinkels die ganze Zeit in fast perfektem Deutsch quasselte und nur vereinzelt englische Wörter zur Hilfe nehmen musste. Um unsere Leser weiter zu verwöhnen, erhielt students.ch nach dem Interview ein witziges Geschenk, das hier verlost werden soll. Dazu aber später mehr…

Auf die Frage wie die Tour verläuft und ob sich Herr Swinkels schon etwas ausgelaugt fühlt, gibt er Folgendes von sich: „Ich bin schon nach dem ersten Konzert müde und möchte am liebsten nach Hause und mich entspannen!“, und lacht laut los. „Die Tour läuft super. Das Line-up stimmt und die Fans sind klasse. Manchmal sind es 500, manchmal 1000 Metalheads. Uns ist das aber egal, denn wir haben Spass mit den Leuten! Einzig die Warterei kotzt mich an, da man nicht viel oder immer nur dasselbe tun kann.“, und schaut dabei auf seinen Laptop.

LotD kannte man früher unter den Namen Occult. Erfolgreiche Tours mit Morbid Angel oder Exodus gehörten zu den Highlights dieser Band. Doch ein Streit mit dem damaligen Label führte zum Namenswechsel. „Ich habe mit Occult einiges erlebt und viel gelernt. Wir haben zwar nix verdient, es hat uns aber auch nichts gekostet. Trotzdem wurden damals zu viele Fehler gemacht. Im Vergleich zu damals läuft es heute einfach super! Wir haben viel mehr Shows und kommen um die Welt. Doch gleichzeitig wird es komplizierter. Aufgrund des Managements sind viel mehr Leute involviert und deshalb gehen wichtige Entscheidungen meistens über mehrere Personen. Doch das letzte Wort hat immer noch die Band.
Maurice wirkt sehr entspannt. Er kennt die Metal-Szene ausgezeichnet, schliesslich hat er es vom Tape-Recorder (= der Ur-Metaller schlechthin!) zum Sänger einer erfolgreichen europäischen Metalband geschafft. Obwohl er seit den 80’er dabei ist, hat er die Entwicklung der technischen Möglichkeiten verfolgt und versucht jene auch zu nutzen. Das Klischee des konservativen Metalhead („früher war alles besser“) greift hier nicht. Im Gegenteil, LotD schaffen es, ihren Sound sehr druckvoll und bombastisch hinzubekommen. Selten wurde der Drum-Sound so gut produziert. „Das haben wir unserem Produzenten Andy Classen zu verdanken. Ich weiss auch nicht wie er das macht, aber es ist einfach geil! Trotzdem werden wir die nächste Platte nicht mehr beim ihm aufnehmen. Vier Platten bei selben Produzenten ist genug, man muss auch mal etwas Neues versuchen.
Maurice kann zwar gut Deutsch sprechen, doch hat er Mühe auf Englisch Texte zu verfassen, da ihm schlicht und einfach die Zeit fehlt, um tagelang an den Texten zu sitzen. Schliesslich arbeitet er nebenbei noch bei Nuclear Blast und macht Videos. Aus diesem Grund werden die Texte von einem Freund geschrieben, der sehr talentiert zu sein scheint. Auch während den Aufnahmen ist er dabei und bringt sich in Stimmung, um Texte über Werwölfe, Zombies und anderen Untoten zu schreiben. Doch haben jene Texte irgendeine weitergehende Bedeutung oder untermauern sie nur den Sound? „Nein, die Texte haben nicht wirklichen Tiefgang. Wir sind zwar keine Spassband aber es muss sehr viel Spass dabei sein. Das heisst: Wir wollen niemanden belehren, denn das wichtigste ist die Musik selbst. Aber Provokationen über den religiösen Weg sind schon amüsant. Vor allem die Reaktionen sind super! Aber live ist das sowieso egal. Das Publikum versteht eh nicht, was ich singe!“, sagt Maurice und lacht verschmitzt.

Zum Schluss will students.ch wissen, wie Maurice zur Bildung steht und was er vom Klischee des dummen Metalheads hält. „Irgendwie stimmt das schon.“, und lacht laut! „Ich bin jetzt 37 Jahre alt, habe viele Tourneen mit Occult und LotD gemacht, vieles gesehen. Und dabei hat sich nicht viel geändert. Gestern auch: So viele besoffene Leute! Da sag ich mir: Ich habe diese Zeit hinter mich gebracht. Das merke ich vor allem in Holland, wenn ich nach Hause komme. Da treffe ich mich dann mit einigen Freunden an Konzerten. Die haben nichts zu erzählen, hören nur Metal, sitzen zu Hause rum, kaufen sich nur CDs und können auch nur darüber reden. Ich bin da glaub ich weiter!“, und lacht wieder. Nach dem allgemeinen Gelächter wird er gleich wieder ernst: „Das Klischee des dummen Metalheads wird man nicht los, da es genug solche gibt, die es bestätigen und auch in Zukunft bestätigen werden, denn das war halt schon immer so.

Zum Schluss erhält students.ch ein Geschenk, das hier verlost werden soll. Es handelt sich dabei, um ein Käsemesser-Set...typisch holländisch! Es sieht nett aus und das LotD Logo ziert über dem Set. Macht mit und holt euch das hübsche Stück!
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