Interview mit Stéphane Lambiel nach seinem Auftritt bei Red Bull Crashed Ice in Lausanne
Christina Uebelhart - Der zweifache Weltmeister Stéphane Lambiel über den Grossevent Red Bull Crashed Ice, seine Gesundheit sowie über sein Engagement für eine bessere Welt.Sie haben uns soeben bei Red Bull Crashed Ice Ihre wunderschönen Pirouetten gezeigt. Kommt für Sie die Teilnahme bei Crashe...
Sie haben uns soeben bei Red Bull Crashed Ice Ihre wunderschönen Pirouetten gezeigt. Kommt für Sie die Teilnahme bei Crashed Ice auch in Frage?
Stéphane Lambiel: Nein, ich würde an diesem Wettkampf nicht teilnehmen. Für mich ist das Crashed Ice zu gefährlich und bleibe lieber dem Eiskunstlaufen treu.
Was gefällt Ihnen besonders am Event Red Bull Crashed Ice?
Stéphane Lambiel: Mir gefallen die Stimmung und Atmosphäre hier. Ich mag es, wenn etwas los ist, finde es super, dass so viele Leute nach Lausanne gekommen sind.
Ist es für Sie besonders schön, dass das Red Bull Crashed Ice in Lausanne, wo sie wohnhaft sind, stattfindet?
Stéphane Lambiel: Es ist sehr schön, dass dieser Event in Lausanne stattfindet. Ich freue mich, dass auch mal in Lausanne ein grosser Anlass stattfindet.
Sie haben einmal gesagt, dass Sie sehr stolz auf die Lausanner Metro seien. Haben Sie sie schon mal als Fahrgelegenheit benutzt?
Stéphane Lambiel: Ja, das habe ich letzthin getan.
Und, hat es Ihnen gefallen?
Stéphane Lambiel: Ja, es hat mir gefallen. Ich finde die Metro sehr praktisch.
Wie sieht Ihr Programm für die kommenden Wochen und Monate aus?
Stéphane Lambiel: Ich werde die nächste Zeit in Asien und Nord-Amerika bei Eis-Galas auftreten.
Am 17. April reise ich nach Japan und trete am 19 April in Tokyo als Gast-Star bei der Exhibition der ISU World Team Trophy auf. Vom 24. bis 26. April bin ich bei der Gala Festa on Ice in Goyang, Süd-Korea, zu sehen.
Im Mai bin ich mit Stars in Ice in Kanada unterwegs . Im Juni fliege ich nochmals für einige Shows nach Japan, wo ich vom 19. bis 21. Juni in Yokohama bei Dreams on Ice zum Ensemble gehöre. Meine Japantournee endet mit den zwei Galas von Ice Jewelery in Ishikawa am 28. Juni.
Wie intensiv trainieren Sie?
Stéphane Lambiel: Ich versuche jeden Tag für mindestens eine Stunde aufs Eis zu gehen um mich zu bewegen. Mein Körper braucht einfach viel Bewegung. Sport ist eine gute Droge für jeden Tag. Wenn man sich körperlich fit fühlt geht es einem auch seelisch gut.
Haben Sie eigentlich noch Schmerzen wenn Sie auf dem Eis stehen?Stéphane Lambiel: Ja, ich habe immer noch Schmerzen. Meine Verletzung ist noch nicht vollständig verheilt. Deshalb kann ich zurzeit auch nicht so intensiv trainieren, wie ich es gerne möchte.
Wie stehen die Chancen, dass es Ihnen gesundheitlich wieder so gut geht, wie vor Ihrer Verletzung?Stéphane Lambiel: Ja, ich habe schon Hoffnung, dass meine Verletzung gut verheilt. Ich möchte schon wieder ganz gesund werden, aber das braucht leider viel Zeit.
Wünschen Sie sich wieder an Wettkämpfe teilzunehmen, falls Sie wieder gesund sind?
Stéphane Lambiel: Diese Frage ist nicht aktuell, weil ich noch nicht gesund bin. Mein Körper hat jetzt Priorität. Wenn ich wieder gesund wäre, wäre es etwas ganz anderes.
Wie sieht es bei Ihnen aus, werden Sie noch von einem Trainer trainiert?Stéphane Lambiel: Ich trainiere selber, ohne Trainer. Ich gehe täglich aufs Eis. Auch wenn ich ohne Trainer trainiere, nehme ich das Training sehr ernst. Meine Leidenschaft zum Eiskunstlauf hat sich überhaupt nicht verändert. Ich liebe das Eiskunstlaufen genauso wie vorher.
Werden Sie wieder eine Kür einstudieren?
Stéphane Lambiel: Wenn ich nicht an Wettkämpfe teilnehme, brauche ich eigentlich keine Kür einzustudieren. Ich konzentriere mich auf meine Shows und werde verschiedene Showspektakel üben. Ich liebe es meinem Publikum wie bei Art on Ice meine Programme zu präsentieren. Es heisst nicht, wenn ich keine Kür zeige, dass die Leistung meiner Showauftritte weniger Wert ist.
Sie haben ein Biologiestudium angefangen; werden Sie dieses nun wieder aufnehmen?Stéphane Lambiel: Ich würde dies sehr gerne wieder aufnehmen. Doch momentan fehlt mir die Zeit dazu. Zurzeit haben die Shows für mich Priorität.
Sie haben vor Kurzem gesagt, dass Sänger zu sein auch noch schön wäre. Wie sieht es mit Ihrer Gesangskarriere aus?
Stéphane Lambiel: Dazu kann ich momentan nicht viel sagen.
Wie viele Gesangsstunden hatten Sie denn schon gehabt?
Stéphane Lambiel: Nicht sehr viele. Ich würde aber gerne weitere Gesangsstunden nehmen. Zurzeit haben die Shows aber Priorität.
Wann sehen wir Sie wieder in der Schweiz?
Stéphane Lambiel: (lacht) Jetzt bin ich in der Schweiz!
Und wann dürfen Sie Ihre Schweizer Fans wieder an einer Gala bewundern?
Stéphane Lambiel: Ich werde Anfang 2010 bei Art on Ice in Zürich, Art on Ice in Lausanne, bei der Eisgala in Davos und bei Art on Ice in St. Moritz wohl zum Ensemble gehören.
Was ist Ihre Botschaft an Ihre Fans und was möchten Sie ihnen mitgeben?
Stéphane Lambiel: Geniesst das Leben, denn es ist sehr kurz. Geht friedlich miteinander um. Es gibt leider so viele Skandale auf der Welt, die nicht sein sollten, deshalb ist es wichtig einander mit Liebe zu begegnen. Ich wünsche für alle viel Liebe und gute Gesundheit.Wichtig finde ich auch, dass jeder seine Leidenschaft ausüben kann und am Leben Spass haben kann.
Apropos Frieden, wie setzen Sie sich persönlich für den Frieden ein?
Stéphane Lambiel: Ich liebe meine Freunde und Familie. Ich versuche allen Menschen mit viel Respekt zu begegnen. Wer mit sich selber zufrieden ist, kann auch Frieden weitergeben.
Wie sieht es mit Ihrem Engagement für eine bessere Welt aus?
Stéphane Lambiel: Kinder liegen mir sehr am Herzen. Deshalb mag ich es sehr benachteiligten Kindern zu helfen. Leider gibt es sehr viele Kinder, die nicht so viel Glück im Leben haben wie wir. Ich engagiere mich bei der Sternenwoche, einer Aktion von UNICEF Schweiz, und werde im Sommer ein SOS-Kinderdorf in Südafrika besuchen und dort versuchen einen Beitrag zu leisten.
Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?
Stéphane Lambiel: Natürlich Gesundheit und Zufriedenheit.
Stéphane, wir danken Ihnen herzlich für das ausführliche Interview und wünschen Ihnen gute Gesundheit sowie viel Freude an Ihren Shows im Ausland