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19. April 2009, 18:04 Konzert

David Byrne @ Volkshaus

Christina Ruloff - Mein Varieté und ich: David Byrne erntet im Volkshaus stürmischen Beifall – und zeigt, was ein Konzert alles sein kann, wenn man nur genug Mut und Fantasie hat... und ein ganz tolles Publikum.Es gibt viele Augenblicke in diesem aussergewöhnlichen Abend, wo man nicht genau we...

Mein Varieté und ich: David Byrne erntet im Volkshaus stürmischen Beifall – und zeigt, was ein Konzert alles sein kann, wenn man nur genug Mut und Fantasie hat... und ein ganz tolles Publikum.

Es gibt viele Augenblicke in diesem aussergewöhnlichen Abend, wo man nicht genau weiss, wie man reagieren soll: Was geboten wird – musikalisch, künstlerisch: kann man das überhaupt trennen? – ist jenseits von dem, was der Zuschauer von einem Konzert erwartet – es sei denn er ist alter und treuer David Byrne - Fan. Ansonsten kommt man aus dem Stauen und Wundern, ja Bewundern eigentlich nicht mehr raus, steht nach gut der Hälfe der Setliste (des „Menüs“, wie Byrne meinte) und wippt zumindest ganz automatisch mit. Vor der Bühne tanzen nicht nur mehr die wenigen Angefressenen und Unerschrockenen, sondern mehrere Dutzend Fans in Byrnes Alter begeistert und ausgelassen mit. Man feiert eine Party, man feiert die eigene Vergangenheit mit und durch den Talking Heads- Sound, und man feiert einen Visionär, dessen Gesamtkunstwerk auf der Bühne mehr noch als an eine Installation an ein altes Varieté erinnert: Mit dem Dompteur und Mastermind in Weiss (weisse Schuhe, weisse Hose, weisses Hemd, weisse Gitarre, weisse Haare) in der Mitte, der sich an seiner Schöpfung freut und gelassen freuen kann. Es tanzen ganz und gar entspannt und unaufgeregt drei nicht ganz schlanke Tänzer(innen) über die Bühne in einer Art, die man in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts als Ausdruckstanz bezeichnet hätte. Dennoch ist nichts dem Zufall überlassen und alles ganz und gar einstudiert. Ein grosser Neonvorhang leuchtet abwechselnd grün, rot und blau auf.

Und bei dem umjubelten Burning Down The House tragen alle Tutus, warum weiss wohl nur der Altmeister. Die alten Hits (Crosseyed And Painless, Life During Wartime, Once In A Lifetime oder auch Psycho Killer) kommen wunderbar leicht rüber und werden mit den neuen Schöpfungen Strange Overtones und Everything That Happens eins. Aber alles passt irgendwie, ist stimmig mit der Musik und wird zu einem grossen Gesamtkunstwerk, das Freude, ja Begeisterung auslöst. So müssen Konzerte sein!

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