Preview: Bruce Springsteen @ Stade de Suisse
Christina Ruloff - Nach 13 Jahren kehrt der Boss in die Schweiz zurück! Und zum ersten Mal seit 20 Jahren spielt auch die E-Street Band wieder in Helvetia: Am 30. Juni rockt Bruce Springsteen das „Stade de Suisse“. Wer einmal in einer Springsteen-Show gewesen ist, weiss, dass seine Konzerte da...
In den USA hat die Working on a Dream-Tour bereits begonnen und gilt als die beste seit langem. Das liegt wohl vor allem an der populären und doch inspirierten Durchmischung der Setliste: Von (fast) jedem Album wird mindestens ein Song gespielt, so dass das ganze, vielschichtige Repertoire aus über 30 Jahren abgedeckt wird: Man erlebt während drei Stunden die Entwicklung von Bruce Springsteen live mit. Der junge Springsteen aus Asbury Park (Growin’up), der noch ganz hoffnungsvoll seinen Jerseygirls Avancen macht (Rosalita), wandelt sich innerhalb von Minuten zum Protestler aus den 90er Jahren, der in Anlehnung an Steinbeck (The Ghost of Tom Joad) wütend und verbittert an die verlorenen und vergessenen Menschen am Rande der Gesellschaft erinnert. Er mutiert zum Stadionrocker aus den 80er Jahren und bereitet mit Out in the Street oder Dancing in the Dark alten wie jungen Fans grosse Freude – es wird getanzt und gesungen, was das jeweilige Alter hergibt. Er macht den Clown und spielt mit dem Publikum (Spirit in the Night) um kurze Zeit später wieder an die verlorenen Träume der siebziger Jahre zu mahnen: Mit Badlands und The Promised Land sind wir wieder in New Jersey – einer romantisch verklärten Welt voller Ungerechtigkeit und gesellschaftlicher Unterdrückung, in der die Hoffnung niemals stirbt. Die Liebe und das Auto werden den Helden doch noch befreien und ins wahre Amerika (Land of Hope and Dreams, American Land) tragen. Dabei werden alle grossen Hits (Radio Nowhere, The Rising) der letzten Jahre gerade für das jüngere Publikum mit gleichem Elan gespielt, wie die Lieblingsstücke der alten Garde (Glory Days). Romantik wird derart begeistert und laut produziert, dass niemand auf die Idee kommen würde, dass Kingdom of Days eigentlich kitschig ist.
Und wieder gilt, dass „Signs“ – Kartonschilder mit Liederwünschen (meist Raritäten wie Fire) von den ganz leidenschaftlichen Fans – eingesammelt werden: Springsteen spielt Wunschkonzert – für sich und seine grosse und treue Fangemeinschaft, weil die Konzerte allen Beteiligten einfach eine unermessliche Freude machen. Ohne die grandiose E-Street Band wäre alles natürlich nicht halb so schön. „The greatest little houseband“ besteht aus so vielen grossartigen Musikern, dass man oftmals gar nicht auf „Bruuuuce“ schaut, weil beispielsweise Nils Lofgerns Gitarrensolos halt einfach der Wahnsinn sind (und des Meisters Gitarrenkünste in den Schatten stellen).
Für einmal müssen die schweizerischen Springsteen-Fans nicht durch halb Europa tingeln, um ihr Idol zu sehen: Bruce Springsteen kommt am 30. Juni in die Schweiz – und feiert seine Party im „Stade de Suisse“.
- Bruce Springsteen
- 30. Juni 2009
- Stade de Suisse
- Türöffnung: 15 Uhr