Disbelief - Protected Hell

Gute Laune ist anders. Ein Blick auf das Cover des mittlerweile achten Albums, Protected Hell, von Disbelief lässt nichts Gutes ahnen, der Name der Platte ist Programm. Auch Songnamen wie Nemesis Rising, Hell goes on und Hate/Aggression Schedule scheinen eine deutliche Sprache zu sprechen.

Obwohl, die ersten Sekunden der Platte werden den Erwartungen nicht gerecht: Sanfte Akustikgitarren, welche die Hölle eher als Himmel erscheinen lassen. Jedoch nicht lange, denn diese ruhige Gelassenheit wird, so scheint es, im Keim erstickt, und ist im Rest der Platte praktisch gar nicht mehr zu spüren. A place to hide gibt danach das Tempo vor, eine schnelles Riff gekoppelt mit einer giftigen, wütenden Stimme verjagt endgültig jegliche Zweifel. Also doch, keine Hölle als Wohlfühloase. Und auch die folgenden Stücke zeichnen sich durch schnelle, insgesamt eingängige Riffs aus, die viel Druck zu erzeugen vermögen. Hervorzuheben ist auch die Stimme von Karsten “Jagger” Jäger, die der Platte doch eine gewisse Tiefe verleiht und auch die wenigen gesanglichen Parts meistert.

Während man es als gute Leistung betrachten kann, dass die Platte aus einem Guss geschmiedet zu sein scheint und nie wirklich abfällt, kann dies auch als Schwäche dahingehend gewertet werden, dass die Songs etwas undifferenziert wirken und sich nicht gross voneinander unterscheiden. So dient, der letzteren Argumentation folgend, beispielsweise das instrumentale, wieder ruhige Trauma grundsätzlich nur als Intro für The dark soundscapes und hätte durchaus eine höhere Gewichtung verdient, sprich etwas ausgebaut werden können.

Protected Hell ist ein gutes, solides Metal-Album geworden, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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