Interview mit Rolf Schmid
Silvan Gertsch - Eigentlich mag er ja nicht. Trotzdem hat sich Rolf Schmid die Zeit genommen, uns ein paar Fragen zu beantworten. Im Email-Interview mit Students.ch schreibt der erfolgreiche Kabarettist aus dem Graubünden, wieso man sich seine DVD "... na und?" kaufen sollte und was er alles aus...
"... na und?" heisst dein aktuelles Programm. Zuvor warst du unterwegs als "Rolf dreht durch". Ist das ein Schritt von der Aggression zur Gleichgültigkeit?
Rolf Schmid: Gleichgültigkeit ist die Aggression des Spiessers. So gesehen hat sich gar nicht allzuviel verändert. Obwohl, als Komödiant darf man natürlich nicht gleichgültig sein, sonst entsteht nichts. Oder wenigstens nichts Brauchbares.
Wie DJ Bobo hast auch du deine Karriere als Bäcker aufgegeben, um die Bühnen unsicher zu machen. Was hast du aus deiner Zeit als Bäcker in deinen neuen Beruf mitnehmen können?
Viel habe ich von meiner Zeit als Bäcker nicht mitgenommen. Eigentlich nur meine Socken. Den Rest, na ja, ich könnte ja schon in voller Bäckerkampfmontur auf der Bühne stehen, aber weisch was – i mag eifach nid!
In jedem Dorf in der Schweiz gibt es eine Handvoll Leute, die Rolf Schmid heissen. Wie bist du mit diesem Allerweltsnamen bekannt geworden?
Also in der Schweiz gibt es genau 216 Rolf Schmid. Wir haben uns vor vielen Jahren alle mal getroffen, um die Frage zu klären, wer von uns denn nun der Kabarettist Rolf Schmid werden soll. Und da fiel die Wahl auf mich. Und die anderen 215 Rolf Schmids sind Uni Professoren oder Elektroinstallateure geworden und halten sich mehr im Hintergrund. Das klappt bis jetzt prima!
Heute zählst du zu den Grössen in der Schweizer Comedy-Szene. Wie hart hast du dafür kämpfen müssen?
Für mich wars am Anfang relativ easy, hart war es damals höchstens fürs Publikum. Aber inzwischen hat es sich an mich gewöhnt und will mich dauernd sehen. Mein Tourneeplan ist ziemlich voll. Dadurch ist es jetzt auch für mich relativ streng geworden – aber natürlich auch sehr schön.
Wie viel Kritik an der Gesellschaft packst du in deine Bühnen-Programme?
Ich spiele viel mit Ironie. Wer will und kann merkt es und erkennt hie und da auch etwas Gesellschaftskritik. Gut so. Wer einfach lachen will über meine skurrilen Figuren ohne gross nachzudenken kann das genausogut. Die Aussage meines Programms oder der einzelnen Nummern entsteht sowieso erst in den Köpfen des Publikums.
A propos Kritik: Einzelne Medien werfen dir vor, der "Meister des Tiefflug-Humors" zu sein. Wie reagierst du auf solche Kritik?
Die nächste Frage bitte!
Mit welchen Komödianten und Kabarettisten bist du aufgewachsen?
Eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird. Wie kommen die Leute nur auf diese Idee! Ich bin nicht mit Kabarettisten aufgewachsen, sondern in einer ganz normalen Familie. Klar kam Emil hin und wieder zu Besuch und auch das Kabarett Rotstift schaute ab und zu vorbei. Aber sonst hatte ich eine genauso freudlose Jugend, wie alle anderen auch.
"... na und?" ist nun auf DVD draussen. Warum legst du uns den Kauf dieser DVD wärmstens ans Herz?
Weil die Schachteln mit den fertigen DVDs seit Tagen meine ganze Garageneinfahrt blockieren. Und das ist auf die Dauer wirklich kein Zustand.
Zum Schluss: Kannst du bitte folgenden Satz vervollständigen? "I, i, i,..."
… i mag eifach nid!