3. Juni 2009, 16:32
Movie
Crossing Over
Katrin Sevinc - Der Film beginnt mit einer stimmungsvollen Luftaufnahme bei der die Kamera bei Nacht Los Angeles zufliegt – nur um in einem Abschiebungscenter für illegale Einwanderer zu landen. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ist eine Nation von Einwanderern. Und Los Angel...
Der Film beginnt mit einer stimmungsvollen Luftaufnahme bei der die Kamera bei Nacht Los Angeles zufliegt – nur um in einem Abschiebungscenter für illegale Einwanderer zu landen. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ist eine Nation von Einwanderern. Und Los Angeles zieht besonders viele Einwanderer an, sowohl legale als auch illegale. Da gibt es die Mexikaner, die illegal über die Grenze kommen, um hier Arbeit zu finden und gerne zu Billigstlöhnen schwarz in Haushalten und in Fabriken beschäftigt werden. Aber auch die Unterhaltungs- und Filmindustrie wirkt wie ein Magnet - für Künstler aus aller Welt, die hier ihren Traum von einer Karriere verwirklichen wollen. Der Drehbuchautor und Regisseur Wayne Kramer, selbst ursprünglich aus Südafrika, entfaltet in Crossing Over ein ganzes Kaleidoskop von Immigrantenschicksalen. Eine Razzia in einer Fabrik, bei der die in alle Richtungen stiebenden Schwarzarbeiter regelrecht eingefangen werden, zeigt auch die andere Seite: das Dilemma des Spezialagenten der Einwanderungsbehörde Max Brogan (Harrison Ford), der dafür sorgen muss, dass die illegalen Einwanderer umgehend abgeschoben werden. Eine Mexikanerin fleht ihn an, dass sie ihren kleinen Sohn, der bei einer Nachbarin ist, nicht einfach zurücklassen kann. Brogan möchte ihr eigentlich helfen, der Spott der Kollegen hält ihn dann aber zurück sofort etwas zu unternehmen. Dies ist die erste von so einigen Unstimmigkeiten des Films. Man würde denken, dass die Einwanderungsbehörde darum besorgt sein würde, dass - zynisch gesagt - nicht irgendwelche zurückgelassenen Kinder der Sozialhilfe auf der Tasche liegen. Es gibt in diesem Film auch so einiges Vorhersehbares, aber auch immer wieder mal überraschende Wendungen. Wenn der Kollege von Max Brogan (Cliff Curtis) noch Bier in einem Laden holt, so erwarten wir schon, dass die Gang, die einen Laden überfallen will, dort zuschlagen wird. Wie sich dann aber der Überfall im Weiteren entwickelt, ist dann doch nicht etwas was man so schon gesehen hat. Ein durchwegs überzeugender Cast ist die grösste Stärke dieses Ensemble-Films. Hier sind insbesondere auch die Nachwuchsschauspieler zu nennen. Alice Eve überzeugt als die australische Möchtegernschauspielerin Claire, die die nächste Nicole oder Noemi werden möchte. Jim Sturgess ist ganz wunderbar als atheistischer Jude britischer Herkunft der Karriere als Musiker machen will und für eine Green Card vorgibt ein strenggläubiger Rabbi zu sein. Summer Bishil wiederum spielt ein strenggläubiges muslimisches Mädchen das unter den Terrorverdacht des FBI gerät derart überzeugend, dass man nicht anders kann als an ihrem Schicksal Anteil zu nehmen.
Bewertung: 3 von 5
- Titel: Crossing Over
- Land: USA
- Dauer: 113 Min.
- Drehbuch: Wayne Kramer
- Regie:Wayne Kramer
- Produktion: Frank Marshall, Wayne Kramer
- Darsteller: Harrison Ford, Cliff Curtis, Ashley Judd, Ray Liotta, Alice Braga, Alice Eve, Jim Sturgess, Summer Bishil, Melody Khazae
- Verleih: Ascot Elite
- Filmstart: 4.06.2009
ich persönlich konnte die reaktion der behörden wegen dem kleinen jungen mit seiner mutter nachvollziehen. die geldscheine, die panische mutter und die mimik des polizisten sagten mir eindeutig, dass er dutzend mal am tag in einer bestechungs-situation ist und keine lust auf diesen "fall" hat...erst später merkte man doch, dass ihm ein licht aufgeht...=)