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17. Juni 2009, 10:04 Music Interview

Interview mit Dredg

Silvan Gertsch - Den einen ist das neue Dredg-Album "The Pariah, the Parrot, the Delusion" zu poppig. Die anderen sagen, dass es nicht mehr und nicht weniger als ein neuer Geniestreich der Progrock-Band aus Kalifornien ist. Wir sprachen mit Sänger Gavin Hayes nach dem Konzert seiner Band am Gree...

Den einen ist das neue Dredg-Album "The Pariah, the Parrot, the Delusion" zu poppig. Die anderen sagen, dass es nicht mehr und nicht weniger als ein neuer Geniestreich der Progrock-Band aus Kalifornien ist. Wir sprachen mit Sänger Gavin Hayes nach dem Konzert seiner Band am Greenfield Festival in Interlaken über die neuen Songs.

Bist du zufrieden mit eurem Auftritt?

Gavin: Ja, er war ziemlich gut. Wir sind zufrieden. Er war nicht perfekt, aber auch nicht schlecht. Irgendwo dazwischen.

Vor zwei Jahren seid ihr schon am Greenfield Festival aufgetreten. Erinnerst du dich an dieses Konzert?

Ja, klar. Wegen der Natur. Es gefällt mir gut hier. Auch heute. Aber ich hatte leider kaum Zeit, um die Landschaft zu geniessen.

Mit eurem neuen Album seid ihr auf Platz 33 in den Schweizer Charts eingestiegen.

Wirklich? Cool. Ist das gut?

Wenn man bedenkt, dass ihr keine typische Mainstream-Band seid, ist das sicher eine gute Platzierung.

Auf jeden Fall. Überhaupt in den Charts zu sein ist eine coole Sache.

Vier Jahre liegen zwischen eurem letzten und dem neuen Album. Eine ziemlich lange Zeit...

Wir wechselten das Label. Hinzu kamen ein paar persönliche Sachen. Wir haben aber auch viel geschrieben – so viele Songs wie noch nie für eine neue Platte.

An den Songs selber habt ihr auch lange gefeilt. Hattet ihr nie Angst, dass ihr euch darin verlieren könntet?

Wir lieben die spontane Seite, die eine CD-Aufnahme mit sich bringt. Einige der Songs haben wir auch im Studio noch überarbeitet und verfeinert. Wir hatten genügend Platz für Spontaneität eingeräumt. Angst, mich in den Songs zu verlieren hatte ich nie. Ich wollte einfach sicher gehen, genügend Material zu haben. Es ging uns auch nicht darum, möglichst viel Zeit in einzelne Songs zu investieren. Wir wollten viele Stücke haben, aus denen wir auswählen konnten.

Euer neues Album ist von Salman Rushdie beeinflusst. Nur die Texte, oder auch die Musik?

In erster Linie die Texte und das Artwork. Er schrieb diesen Essay "A Letter to the Six Billionth Citizen", der uns zum Album inspirierte. Aber es ist nicht so, dass wir das ganze Album an seinen Essay angelehnt und die Texte darauf aufgebaut hätten.

Ist er für euch auch als Person eine Inspiration?

Ja, auf jeden Fall. Er ist ein verrückter Mann, der seine Meinung jederzeit offen äussert. Wir haben ihn leider noch nie getroffen, sind aber dran, das aufzugleisen. Es wäre grossartig, wenn er mal an einem Auftritt zu uns auf die Bühne kommen würde.

Habt ihr konkrete Pläne in diese Richtung?

Ja. Wir werden sehen, obs klappt. Mehr kann ich dazu leider noch nicht verraten.

Wie schwierig ist es für euch, mit jedem Album in eine neue Richtung zu gehen?

Es ist nicht so, dass das unser Konzept wäre. Aber es gehört zum natürlichen Fortschritt, den wir als Band machen. Ich sehe auch keinen drastischen Wechsel vom letzten zum neuen Album. Es zeigt einfach die Weiterentwicklung von uns als Musikern und als Band. Wir sind bessere Songwriter geworden. Wie du vorhin gesagt hast, sind vier Jahre vergangen. In dieser Zeit geschehen so viele Sachen. Man verändert sich. Das schlägt sich auch auf ein Album nieder.

Ist diese Weiterentwicklung wie ein Motor, der euch am Leben erhält?

Ja. Definitiv. Wir wollen auf keinen Fall stagnieren. Wir wollen als Band immer vorwärts kommen und wachsen. Das sind wir unseren Fans schuldig.

Was die Musik anbelangt, seid ihr sehr innovativ. Wieso nicht, was den Vertrieb eurer Songs betrifft?

Du meinst so wie Radiohead? Ihre Idee war natürlich brillant und sie befinden sich auch in der komfortablen Lage, dies tun zu können. Wir hingegen sind immer noch eine junge Band, die versucht, ihren Weg zu gehen und bekannter zu werden. Wir bevorzugen den traditionellen Weg, der ermöglicht uns, weiter zu wachsen.

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