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12. Juli 2009, 00:00 Kultur

Interview mit Mister Schweiz André Reithebuch

Christina Uebelhart - Der amtierende Mister Schweiz über Schönheit, seine Lernschwäche sowie über seine grossen Traum nach Kanada zu reisen um Blockhäuser zu bauen. Wie offen er mit seiner Lernschwäche umgeht, verrrät André Reithebuch exklusiv für Students.ch. Nachträglich herzlichen Glückw...

Der amtierende Mister Schweiz über Schönheit, seine Lernschwäche sowie über seine grossen Traum nach Kanada zu reisen um Blockhäuser zu bauen. Wie offen er mit seiner Lernschwäche umgeht, verrrät André Reithebuch exklusiv für Students.ch.

Nachträglich herzlichen Glückwunsch zur Wahl des schönsten Mannes der Schweiz. Wie fühlen Sie sich als frisch gebackener Mister Schweiz?
André Reithebuch: Immer noch sehr gut. Ich bin jetzt seit fünf Wochen im Amt und fühle mich sehr wohl in der Rolle, die ich wahrnehmen darf. Es ist sehr speziell und ich habe sehr viel Spass dabei. Es ist schön verschiedene Leute kennen zu lernen und verschiedene Termine wahrzunehmen.

Was denken Sie, warum wurden ausgerechnet Sie zum Mister Schweiz gewählt?
André Reithebuch: Ich denke das liegt an der Sympathie, die ich an diesem Abend ausgestrahlt habe. Wir waren 16 Kandidaten und es war nicht einfach mich gegen meine 15 Mitstreiter, die ebenfalls sehr gute Qualitäten haben, durchzusetzen. Der Hauptgrund ist daher sicher meine Ausstrahlung und meine ehrliche Art.

Um vor der Mister-Schweiz-Wahl auf sich aufmerksam zu machen, liessen Sie Flugblätter in alle Haushalte im Glarnerland verteilen. Warum diese teure Werbekampagne?
André Reithebuch: Ich muss da mal etwas richtig stellen. Weder ich noch meinen Vater haben Geld in eine Werbekampagne gesteckt. Ich wurde angefragt und dies ist alles über Sponsoring abgelaufen. Von meiner Familie war nie etwas gesponsert worden. Einzig die Firma meines Vaters hat mich finanziell für einen Versand unterstützt. Das war ein kleiner Beitrag und sehr weit entfernt von den in den Medien erwähnten Beträgen von CHF 15'000.-. Ich habe einzig versucht über den Fridolin ein Flugblatt in die Haushalte zukommen zu lassen. Er hat dann selber einen Flyer für mich gestaltet und verteilt.

Wer und was hat Sie bewegt sich bei der Mister-Schweiz-Wahl teilzunehmen?
André Reithebuch: Meine Mutter. Mich haben schon sehr viele Leute darauf angesprochen, dass ich mich doch anmelden soll. Ich habe jedoch lange gezweifelt und gezögert. An Weihnachten hat mich mein Mami nochmals gefragt. Ich sagte, wenn sie schon den Flyer dabei habe, versuche ich es einmal und schaue, wie weit ich kommen werde. Wäre ich nicht zum Mister Schweiz gewählt worden, hätte ich es zumindest versucht. Das ich jetzt Mister Schweiz bin ist für mich wunderschön.

Welche Erinnerungen haben Sie an die Mister Schweiz Kandidatur?
André Reithebuch: Ich erinnere mich sehr gerne an die Mister Schweiz Kandidatur. Ich habe immer noch sehr guten Kontakt zu fast allen Mister Schweiz Kandidaten. Es war eine sehr schöne Zeit und wir hatten es extrem lustig zusammen. Da wir sehr viel in der Schweiz auf Promotour in Clubs waren, hatten wir die Gelegenheit, die Schweiz aber auch uns Kandidaten besser kennen zu lernen.

Wie ist Ihr Verhältnis zu den anderen Mister Schweiz Kandidaten?André Reithebuch: Wie bereits gesagt, verstehe ich mich mit allen Kandidaten sehr gut. Ich finde, dass es am 2. Mai 2009 fast zu schnell auseinander gegangen, weil die Freundschaft die wir aufgebaut hatten, war sehr intensiv. Klar wir sehen uns schon noch, aber eben nicht mehr so oft wie während der Promotour. Ich hoffe, dass ein Treffen organisiert wird, dass ich auch diejenigen wieder sehe, die weiter weg wohnen. Letztes Wochenende war ich mit acht Mister Schweiz Kandidaten im Ausgang und wir hatten jede Menge Spass zusammen.

Wo haben Sie Ihren Ausgang verbracht?
André Reithebuch: In Zürich an irgendeiner Party. (Überlegt) Das war so glaube ich im Zürcher Starmade.

Wie verstehen Sie sich mit Ihren Vorgängern?
André Reithebuch: Ich hatte leider noch nicht die Gelegenheit, um alle Vorgänger kennen zu lernen. Mit Renzo Blumenthal verstehe ich mich sehr gut. Wir hatten zusammen ein Shooting und haben uns sehr gut unterhalten. Renzo ist mir sehr sympathisch.

Wie verstehen Sie sich mit Ihrem direkten Vorgänger, Stephan Weiler?
André Reithebuch: Nicht sehr gross. Wenn wir uns sehen unterhalten wir uns zusammen. Wir haben es gut zusammen. Am Apéro bei Jürg Marquard haben wir uns auch gesehen und hatten es lustig zusammen. Gemeinsame Aufträge hatten wir jedoch noch keine und dadurch sehen wir uns nicht sehr häufig.

Sie sind nun der begehrteste Mann der Schweiz. Was bedeutet Ihnen dieser Titel?
André Reithebuch: (schmunzelt) Das bin ich noch nie gefragt worden. Dieser Titel bedeutet mir sehr viel. Ich wollte immer Mister Schweiz werden, obschon ich nie wirklich daran geglaubt habe, dass ich dies schaffen werde. Ich bin sehr stolz auf diesen Titel.

Was sind Ihre Pflichten als Mister Schweiz?
André Reithebuch: Ich musste bei der Mister Schweiz Organisation einen Vertrag unterschreiben. Zusätzlich muss ich die Kleider der Sponsoren tragen und mit dem Seat und mit der Harley herumfahren. Für mich ist dies jedoch eine Freude und kein Muss. Der Kleidungsstil gefällt mir sehr gut und ich die Töfftouren auf meiner Harley geniesse ich sehr. Schade, dass ich das Auto und das Motorrad nach meinem Amtsjahr wieder abgeben muss.

Sind Sie ein Patriot? Was verbindet Sie mit der Schweiz?
André Reithebuch: Patriot ist schwierig zu sagen. Überhaupt ist die Definition von Patriot sehr schwierig. Ich bin sehr stolz ein Schweizer und vor allem ein Glarner zu sein. Wir haben in der Schweiz sehr viele schöne Spezialitäten und Traditionen. Speziell im Glarnerland sind wir sehr stolz auf unsere Landsgemeinden. Ich finde es schön, dass wir diese Urtraditionen pflegen.

Sie stehen zurzeit unter Kritik Renzo Blumenthal zu kopieren, warum kam es zu diesem Gerücht?
André Reithebuch: Wir haben viele Ähnlichkeiten. Er ist Bauer, ich wollte immer Bauer werden und bin nun Zimmermann geworden. Wie Renzo bin auch ich bodenständig und arbeite gerne mit meinen Händen. Jetzt ist halt nach drei Jahren nach drei Studenten wieder einmal ein bodenständiger Kandidat gewählt worden. So sind wohl die Gerüchte entstanden. Bei den letzten Gewinnern hat komischerweise niemand davon gesprochen, dass sie einander kopieren.

Sie sind im Vergleich zu Ihren Vorgängern der begehrteste Mister Schweiz und sind auf dem besten Weg den bisherigen Jahresverdienst von Renzo Blumenthal von CHF 420'000. – zu toppen. Was werden Sie sich mit diesem Geld kaufen?
André Reithebuch: Zuerst möchte ich das Geld einmal haben, bevor ich mir gross überlege, was ich mir mit diesem Geld alles leisten kann. Zudem bin ich mir auch nicht sicher, ob Renzo tatsächlich soviel verdient hat.

Was bedeutet für Sie Schönheit?
André Reithebuch: Sehr viel. Schönheit ist schön, aber es ist nicht alles. Die inneren Werte eines Menschen finde ich wichtiger als die Schönheit.

Was unternehmen Sie um sich fit zu halten? Welche Sportart treiben Sie?
André Reithebuch: Vor meinem Amtsantritt habe ich immer gesagt ARBEITEN. Als Zimmermann hatte ich sehr viel Bewegung. Jetzt muss ich mich schon etwas umdisponieren. Jetzt treibe ich einfach mehr Sport sprich zweimal die Woche gehe ich joggen. Und natürlich darf auch der Bergsport nicht fehlen, den ich sehr liebe. Im Sommer bin ich gerne mit dem Rad unterwegs und im Winter stehe ich gerne mit dem Snowboard und den Skier auf der Piste.

Was sind Ihre Stärken?
André Reithebuch: Ich denke meine Ausstrahlung, mit der ich schon sehr viel gewonnen habe. Ehrlichkeit und Hilfsbereit, das reicht!

Welche Schwächen haben Sie?
André Reithebuch: (lacht) Eine! Nein im Ernst, ich bin zu ehrgeizig.

Interessieren Sie sich für Politik?
André Reithebuch: Lokal und regional kenne ich mich ziemlich gut aus und ja, ich interessiere mich für Politik obschon ich in keiner Partei bin. In meinem Amt muss ich neutral bleiben und möglichst zentral bleiben.

Welcher Politiker ist Ihnen am sympathischsten?
André Reithebuch: Das ist Marianne Dürst. Sie ist Landammann des Kantons Glarus. Ich habe sie neulich kennengelernt und schätze ihre sympathische und natürliche Art. Ausserdem ist sie eine nette Persönlichkeit mit der ich gut reden kann.

Sie haben einen Tag das Sagen auf der Welt, was würden Sie ändern und durchsetzen?
André Reithebuch: Ich würde ganz klar die Armut bekämpfen. Ich möchte eine gerechtere Aufteilung der Lebensmittel und des Geldes. Ich meine es gibt so viele Menschen die nicht wissen, was sie mit den hohen Geldbeträgen anfangen sollen. Auf der anderen Seite sterben tausende von Menschen an Hungersnot. Oft braucht es nur wenig Geld der Reichen um den Armen zu helfen.

Was sind Ihre persönlichen Wünsche an das Amtsjahr?
André Reithebuch: Dass alles so weiter geht wie bis anhin.

Was denken Sie, was erwartet die Schweizer Bevölkerung von Ihnen als Mister Schweiz?
André Reithebuch: Dass ich eine gute Vorbildsfunktion einnehme. Für Kinder bin ich ein riesengrosses Vorbild. Ich denke vorwiegend, dass man von mir erwartet, dass ich mir treu bleibe und auf dem Boden bleibe. Da habe ich keine Angst, dass ich dies nicht erreichen könnte.

Was möchten Sie in Ihrem Amtsjahr erreichen?
André Reithebuch: Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten, da ich keine Ahnung habe, was alles auf mich zukommen wird. Ich möchte aber sehr viel erreichen und freue mich, weiterhin als Mister Schweiz präsent zu sein.

Tim Wielandt hat sich für MS Kranke eingesetzt, für welche soziale Engagements setzen Sie sich ein?
André Reithebuch: Ich würde mich sehr gerne für eine soziale Welt einsetzen. Bis jetzt hatte ich leider noch keine Gelegenheit mir konkrete Gedanken darüber zu machen. Bis jetzt fehlen mir auch die nötige Zeit und das entsprechende Geld. Dass ich mich in absehbarerer Zukunft für soziale Zwecke einsetze, ist für mich selbstverständlich.

Wie setzen Sie sich persönlich für den Frieden ein?
André Reithebuch: Indem ich selber ein sehr friedlicher Mensch bin. Es braucht sehr viel bis ich aus der Ruhe zu bringen bin. Ich selber ging der Gewalt immer aus dem Weg. Diese Werte gebe ich auch meinem Umfeld weiter und so kommt es eigentlich gut.

Mit welcher prominenten Persönlichkeit würden Sie sich gerne unterhalten?
André Reithebuch: Natürlich mit Roger Federer. Ich denke jedoch, dass dies eher unrealistisch ist, da Roger viel im Ausland ist und von allen Seiten schon genug umschwärmt ist.Was sicher einmal etwas wäre, ist eine Töfffahrt mit Tom Lüthi. Er ist der prominenteste Schweizer Töfffahrer und ich bin mir sicher, dass wir zusammen sehr viel Spass haben werden.

Als schönster Schweizer kommen Sie häufig in den Genuss als geladener VIP-Gast an verschiedensten Anlässen dabei zu sein. Auf welche Anlässe freuen Sie sich besonders?André Reithebuch: Mister Schweiz Wahl.

Darauf, dass Sie Ihren Titel wieder abgeben müssen?
André Reithebuch: (lacht) Nein, überhaupt nicht. Ich meine damit den ersten Promoauftritt der Mister Schweiz Kandidaten 2010. Bei diesem Anlass ist der Mister Schweiz auch dabei. Ich freue mich die neuen Kandidaten kennen zu lernen. Ich erinnere mich gerne an meinen ersten Promoauftritt und freue mich als Mister Schweiz dabei zu sein. An welchen anderen Anlässe ich noch dabei sein werde weiss ich bis jetzt noch nicht und kann somit auch nicht sagen, auf welche Anlässe ich mich besonders freue. Ich lasse mich überraschen und freue mich auf das was noch kommen wird.

Seit der Wahl zum Mister Schweiz stehen Sie in der Öffentlichkeit. Vermissen Sie die Privatsphäre noch nicht?
André Reithebuch: Nein, ich habe in meiner Heimat genug Privatsphäre und kann gut abschalten. Ich achte darauf, dass ich fast täglich Zuhause übernachte.

Sie sind Zimmermann, werden Sie Ihrem Beruf trotz Mister Schweiz treu bleiben?
André Reithebuch: Ich denke schon. Ich möchte dies jedoch noch offen lassen. Ich denke, dass ich während meinem Amtsjahr sehr viel erleben werde und mir sehr viele Möglichkeiten geboten werden, was ich in Zukunft machen könnte.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?
André Reithebuch: Mir gefällt vor allem mit Holz zu arbeiten. Ausserdem arbeite ich gerne mit meinen Abend. Und am Abend sehe ich immer mein Ergebnis und ich weiss, was ich gemacht habe. Auch die Arbeit im Team gefällt mir sehr gut.

Dem Brauchtum nach gehen Zimmermänner auf Wanderschaft. Wohin zieht es Sie?
André Reithebuch: Mich zieht es nach Kanada. Ich würde gerne als Zimmermann an Blockbauhäusern arbeiten. (lacht) Die Tracht lasse ich jedoch Zuhause.

Was reizt Sie an Kanada?
André Reithebuch: Mich fasziniert die Mentalität dieses Landes, die sicher anders wird sein als hier in der Schweiz. Auch die Natur zieht mich an. Und wie ich gesagt habe, faszinieren mich die Blockbauhäuser.

Wie wichtig ist Ihnen Geld und Karriere?
André Reithebuch: Es ist sicherlich nicht das wichtigste im Leben. Die Gesundheit ist viel wichtiger. Aber heute muss man eben Geld verdienen um sich ernähren zu können und etwas erreichen zu können. Ich liebe meinen Beruf und würde jederzeit wieder eine Lehre als Zimmermann machen. Die Freude am Beruf ist mir wesentlich wichtiger als einen Haufen Geld und unglücklich im Alltag zu sein.

Gehen Sie seit Ihrem Amtsantritt lockerer mit Geld um?
André Reithebuch: Nein.

Mit 22 Jahren haben Sie bereits das vierte Auto in Betrieb genommen. Wechseln Sie Ihre Autos jährlich?
André Reithebuch: (lacht) In dem Fall schon!

Und was ist der Grund warum Sie Ihre Autos jährlich wechseln?
André Reithebuch: Mit dem ersten Auto hatte ich einen Unfall. Das zweite Auto war ein altes Occasion Auto, welches ich nach einem Jahr austauschen musste. Das dritte Auto hatte kein Allrad. So habe ich mir eines mit Allrad gekauft. Ja, und mit dem Seat habe ich wieder ein neues Auto, welches ich für ein Jahr fahren darf. Nach meinem Amtsjahr nehme ich wieder mein Auto mit Allrad.

Wer teilt die Erfolge mit Ihnen und tröstet Sie nach einer Niederlage?
André Reithebuch: Über Erfolge rede ich oft mit einem guten Freund. Die Niederlage stecke ich selber ein. Ich möchte mit meinen Niederlagen niemanden langweilen. Mit meiner Familie rede ich über alles und sie steht hinter mir.

Wie ist das Verhältnis zu Ihrer Familie?
André Reithebuch: Ein sehr gutes. Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu meinen Eltern und zu meinem vier Jahre älteren Bruder Marc. Auch das Verhältnis zu meinem Stiefvater ist sehr gut. Wir leben alle nahe beieinander und sehen uns oft. Meine Familie ist immer für mich da und steht hinter mir. Wir haben einen sehr guten Zusammenhalt und ich bin sehr froh sie als Familie zu haben.

Kurz vor der Wahl zum Mister Schweiz haben Sie Ihre Freundin Sarah kennengelernt. Wie steht Ihre neue Freundin zu Ihrem Sieg als Mister Schweiz?
André Reithebuch: Sehr gut. Sie unterstützt mich, steht hinter mir und ist immer für mich da, wenn ich sie brauche. Ich bin stolz auf Sarah.

Sarah hat Ihnen einen Fanbrief geschrieben. Warum haben Sie gerade diesen Brief beantwortet?
André Reithebuch: Sarah hat keine Fragen gestellt. Sie hat mir gratuliert und die Lage erklärt. Ihren Schreibstil fand ich sehr sympathisch und so schrieb ich zurück.

Ihrer Liebe steht ein hartes Jahr bevor.
André Reithebuch: (lacht) Warum? Nein, im Gegenteil ich habe seit meinem Amtsantritt sogar noch mehr Zeit für Sarah und wir sehen uns alle zwei Tage. So kann ich sagen, dass meine Liebe sogar vom Amtsjahr profitiert. Ich habe sehr viele Termine in Zürich. Sarah wohnt in der Nähe. Da kommt es ganz gelegen, wenn ich nicht immer zurück ins Glarnerland zurückfahren muss. Wenn wir dieses Jahr überstehen, haben wir einen guten Grundsatz für die weiteren Jahre. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen.

Was lieben Sie besonders an Sarah?
André Reithebuch: Wir haben sehr viele Gemeinsamkeiten. Sarah ist lustig, ich bin lustig. Wir haben es sehr lustig zusammen und das schätze ich sehr. Ausserdem steht Sarah hinter mir, unterstützt mich und ist immer für mich da.

Wie sehen Ihre Familienpläne aus?
André Reithebuch: Familie, Kinder Haus. Das Haus würde ich mir selber zimmern.

Welches ist Ihr schönstes Erlebnis in Ihrem Leben?
André Reithebuch: Mister Schweiz zu werden und Sarah kennen gelernt zu haben.

Mit welchen Schlagzeilen würden Sie gerne in den Medien erscheinen?
André Reithebuch: (lacht) Mit keiner! Nein, ich bin ja schon in den Medien. Ich bin gespannt, mit welchen Schlagzeilen ich erscheinen werde.

Letzte Woche konnte man in den Medien über Ihre Lernschwäche lesen. Wie sehr hat es Sie getroffen, dass Ihre Lernschwäche in den Medien publik wurde?
André Reithebuch: Gar nicht. Ich stehe zu dieser Schwäche. Ich wusste schon während meiner Schulzeit, dass ich nicht der Beste bin. Auch im Militär stand ich dazu. Jetzt weiss es halt die ganze Schweiz. Mich stört das überhaupt nicht. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen, auch ich! Je besser man zu seinen Schwächen steht, desto besser kann man etwas dagegen tun.

Hat es Sie auch nicht gestört, dass Sie wegen Ihrer Abneigung gegen das Lesen und Schreiben als Analphabet betitelt wurden?
André Reithebuch: Überhaupt nicht. Aber ich möchte trotzdem klarstellen: Illetrismus ist nicht gleich Analphabetismus. Ich kann lesen und schreiben. In Mathe war ich recht gut. Das Französischvokabular hatte ich in der Realschule ziemlich schnell intus. Deutsch und Fremdsprachen fand ich damals einfach sehr überflüssig, da ich meine Berufswahl als Zimmermann schon lange zuvor getroffen hatte.

Wie macht sich der Illetrismus im Alltag bemerkbar?
André Reithebuch: Ich fühle mich im Alltag nicht behindert. Ich brauche einfach mehr Zeit um etwas zu Lesen und beim Schreiben mache ich ein paar Fehler mehr als andere. Das meiste Schriftliche erledige ich per Computer, der ein Rechtschreibprogramm hat. Wichtige Korrespondenzen gebe ich meiner Mutter zum Durchlesen. (lacht) Und Autogrammkarten muss ich ja nur unterschreiben.

Haben Sie die Zeitungsberichte über Sie gelesen?
André Reithebuch: Nicht alle, da mir die Zeit dafür fehlt. Ich lese die lokalen Medien und hin und da die „Schweizer Illustrierte“ und den „Blick“. Schliesslich weiss ich ja, was ich in den Interviews gesagt habe.

Wurden Sie wegen Ihrer Lernschwäche schon einmal gelinkt?
André Reithebuch: Nein, ich wurde nie gelinkt und auch nie gehänselt. Auch gelitten habe ich unter meiner Schwäche nie. Ich brauchte einfach ein bisschen mehr Zeit um etwas durchzulesen.

Möchten Sie etwas unternehmen um Ihre Lese- und Schreibkenntnisse zu verbessern?
André Reithebuch: Ja, indem ich mehr lese. Ich weiss, dass das Lesen für mich notwendig ist um mich zu verbessern.

Sie wurden angefragt als Botschafter für den Verein Lesen und Schreiben tätig zu sein. Wollen Sie das Amt als Botschafter annehmen?
André Reithebuch: Ja, das möchte ich. Als Mister Schweiz ist es wichtig, dass ich als gutes Vorbild den Anfang mache. Ich denke, dass es schon mal ein wichtiger Anfang ist, dass ich dazu stehe, dass meine Fähigkeiten im Lesen und Schreiben begrenzt sind. Es gibt viele, die wie ich darin schwach sind. Das ist nichts, wofür man sich schämen muss. Jeder Mensch hat seine Stärken und seine Schwächen. Leider schämen sich viele Betroffene dafür. Ich finde es wichtig darüber offen zu sprechen und seine Schwäche zu anerkennen. So kann man auch etwas dagegen tun. Auch versuche ich mit gutem Beispiel voranzugehen und ein bisschen mehr zu lesen.

Werden Sie auch selber die Schulbank drücken?
André Reithebuch: Das wird noch abgeklärt. Die Frage ist auch, ob mir die Schule überhaupt etwas bringt. Ich weiss, dass ich nur viel mehr lesen muss um meine Schwäche zu korrigieren. Bücher kann ich eigentlich ja auch Zuhause lesen.

Welche Pläne haben Sie für nach Ihrem Amtsjahr?
André Reithebuch: Ich habe noch keine konkreten Pläne. Nach diesem Amtsjahr werden mir womöglich viele Türen offen stehen. Ich lasse es noch offen, und entscheide mich, wenn es so weit ist.

Was ist Ihre Botschaft an Ihre Fans?
André Reithebuch: Ich bedanke mich herzlich für die tolle Unterstützung. Ich danke allen herzlich für die vielen Fanbriefe. Es ist schön, dass sich so viele Leute die Zeit nehmen um mir zu schreiben.

Werden die Fanbriefe beantwortet?
André Reithebuch: Ja, einfach mit Autogrammkarten.

Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?**
André Reithebuch: Gesund zu bleiben.

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