Review: Portugal. The Man @ Sommerbühne, Rote Fabrik
Patrick Holenstein - „Wo ist denn nun die Vorband?!“, rief jemand von der Staff, deutlich am T-Shirt und dem roten Kopf zu erkennen. Was schief gelaufen ist und wo The Bianca Story, der temporär vermisste Support-Act, sich versteckt hatten, bleibt ihr Geheimnis. Wahrscheinlich haben sie nur den ...
Etwa eine halbe Stunde benötigte die Crew für den Umbau, wobei das nicht so wirklich stimmt. Nach 20 Minuten standen Portugal. The Man schon auf der Bühne, aber nichts tat sich. Ob das mit technischen Problemen zu tun hatte? Jedenfalls lies die Soundqualität beim Beginn des Sets nur diese Schlussfolgerung zu. Das Mischmasch, welches aus der Anlage strömte, wurde der Band in keinster Weise gerecht. Nicht zuletzt, weil The Bianca Story zuvor gut abgemischt waren. Jedenfalls war die Stimme von Sänger John Gourley beim Opener Church Mouth kaum zu hören. Das besserte sich dann auch nur sehr schleppend und ist schon der einzige, wenn auch massive, Kritikpunkt des Abends. Denn die Band war voller Spielfreude. Da wurden Soli zelebriert, sich genüsslich in psychedelischen Instrumentalparts gesuhlt, wie bei Bellies are Full, und gelegentlich liess man sogar Reggae in die Songs einfliessen, zum Beispiel bei 1989. Das erste Mal präsentierten Portugal. The Man in Zürich auch Songs ihrer neuen Platte The Satanic Satanist und die aktuellen Stücke, allen voran People Say, reihten sich nahtlos in die Setlist ein und funktionierten bestens. Mit AKA M80 The Wolf beendete die Band aus Alaska die Show. Als Zugabe schoben sie noch Chicago nach und dann war nach etwas mehr als einer Stunde wirklich Schluss.
Sah es am Morgen noch nach Regen und Gewitter aus – zumindest war der Himmel über Zürich grau in grau -, so zeigte sich das Wetter am Abend von seiner besten Seite und trug einen grossen Teil zur perfekten Stimmung bei. Bei diesem Wetter lässt es sich im Hof der Roten Fabrik gut aushalten. Wahrscheinlich würde die Suche nach einer besseren Location für städtische Open Air Konzerte als die Sommerbühne lange dauern. Denn, vom schlechten Sound einmal abgesehen, den einen die Stimmung schon fast vergessen liess, hat alles gestimmt und es ist ein wenig schade, dass auf der Sommerbühne jeweils „nur“ drei Konzertabende stattfinden. Die Besucherin, die nach der Show ihrem Freund glücklich in die Arme fiel, trifft es jedenfalls ziemlich genau auf den Punkt: „Das war so ein geiles Konzert!“