Review: Linkin Park @ Hallenstadion, Zürich (28.07.)
Andreas Rohrer - Linkin Park zeigte im ausverkauften Hallenstadion Zürich grosses Amerikanisches Entertainment: Professionell, perfekt geschliffen, und emotionslos.Punkt 21.30 beginnen Linkin Park ihre Performance vor 13‘000 frenetisch jubelnden Fans. Die kalifornischen Nu Metaller geniessen d...
Punkt 21.30 beginnen Linkin Park ihre Performance vor 13‘000 frenetisch jubelnden Fans. Die kalifornischen Nu Metaller geniessen dieser Tage auch in der Schweiz enorme Popularität, obwohl sich ihr Musikmix aus Rap und Rock längst jenseits seiner besten Tage befindet. Seit ihrem Debüt Hybrid Theory (2000) konnten sich Chester Bennington, Mike Shinoda und Co. aber ständig in Gehör und Gehirn halten, zuletzt dank den Beiträgen zu den Soundtracks der beiden Transformers-Blockbustern.
Á la Hollywood war auch die perfekte Regie von Linkin Parks Live-Show: Auf die Minute genau wurden in 90 Minuten Hits wie Somewhere I Belong, Numb, In The End und New Divide in die Zürcher Eishalle geschmettert. Dabei überzeugte die Band mit präzisen Gitarrenriffs und glasklaren Beats, und Benningtons ausdauernde Stimme meisterte lungenzerberstende Shouter wie Crawling genauso gekonnt wie die Kuschelnummer Shadow Of The Day.
Dabei liessen Linkin Park jedoch jegliches Herzblut einer Rockshow vermissen. Das karg-metallische Bühnenbild, die kalte Lichtshow und die statische Bühnenperformance der sechs Bandmitglieder erinnerten eher an rostige Transformers als an positiv-agressive Crossover-Idole. Dazu kam das penetrant und extra für die Band durchgesetzte Absolut-Rauchverbot und der Nulldialog mit dem Publikum, was dem Auftritt der Amis komplett die Sympathie abschlug. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch - Der Fan bekam fürs Geld alle seine Hits tadellos geliefert, und so manch einer im Publikum schwitzte beim Feiern mehr als die Musiker auf der Bühne.