Remis gegen den Weltmeister
Matthias Uebelhart - Vor 31 500 Zuschauern rang das Schweizer Nationalteam dem Weltmeister Italien ein 0:0 ab. Mit diesem respektablen Ergebnis kann Ottmar Hitzfelds Equipe zweifelsfrei besser leben. Der am Ende nur noch durchschnittliche Favorit vergab in den ersten 15 Minuten diverse Chancen. Aus S...
Aus Schweizer Sicht ist ein Remis gegen den Weltmeister so oder so als positives Resultat zu werten, auch wenn das Team von Hitzfeld in mehreren heiklen Situationen vom Glück und dem grossen Können von Torhüter Diego Benaglio begünstigt war. Das 21. Remis im 57. Vergleich haben sich die Aussenseiter mit einer deutlichen Steigerung in der zweiten Hälfte hart erarbeitet.Der spät eingetretene Joker Eren Derdiyok vergab nach einem raren Schweizer Konter in der 89. Minute gar noch den Matchball.
Italien von Anfang an sehr druckvoll
Nach einem für italienische Verhältnisse unüblich schwachen Auftritt beim Confed-Cup stand im Vorfeld der Partie gegen die Schweiz die Verfassung der Azzurri zur Debatte. Von Krisensymptomen war in der ersten Halbzeit aber nichts zu spüren. Der Weltmeister spielte nicht wie eine schlechte Kopie der Prinzen des goldenen Sommers 2006. Im Gegenteil: Mit ihrer technischen Raffinesse und ihrem Tempo im Angriff stellten die Italiener den Gastgeber gleich serienweise vor Probleme. Debütant Domenico Criscito scheiterte mit einem Kopfball, Sekunden später verpasste Alberto Gilardino den "Rebound".
Den besten Szenen der Squadra von Marcello Lippi folgten noch vor Ende der Startvierstelstunde die nächsten: Wieder war Gilardino, der Professional der Fiorentina beteiligt. Und bei einer 2:0-Situation verpasste mit Marchisio ein weiterer Neuling das 1:0. Doch Keeper Diego Benaglio bewahrte seine Equipe mit glänzenden Paraden vor einer frühen Schadensmeldung.
Italiener liessen Chancen zu
Fehler leisteten sich aber auch die Italiener, die mit ihren Klubs eben erst eine mehrwöchige harte Vorbereitung abgeschlossen haben. Sie schlossen in ihrer eigenen Zone die Räume nicht ausnahmslos konsequent. In der 34. schwang sich Tranquillo Barnetta fast zum Profiteur auf - sein Schuss prallte allerdings von der Latte ab.Nach der Pause kamen die Schweizer besser ins Spiel und es kam zu einem offenen Schlagabtausch. Zupass kam ihnen dabei, dass Lippi nach 60 Minuten bereits auf fünf Positionen Veränderungen vorgenommen hatte, Hitzfeld hingegen auf (frühe) Rochaden verzichtete. In den letzten 20 Minuten nahm dann aber auch der Schweizer Nationaltrainer sechs Wechsel vor, wobei der für Philipp Degen eingewechselte Pirmin Schwegler zu seinem Länderspiel-Debüt kam.
Facts
Schweiz
Benaglio; Philipp Degen (68. Schwegler), Senderos, Grichting, Magnin (86. Ziegler); Padalino (84. Derdiyok), Inler, Fernandes, Barnetta (79. Vonlanthen); Frei (68. Hakan Yakin), Nkufo (68. Streller).
Italien
Buffon; Zambrotta (46. Santon), Cannavaro, Chiellini, Criscito (72. Grosso); Camoranesi (31. Pepe), Pirlo (60. D'Agostino), Palombo, Marchisio; Gilardino (46. Iaquinta), Rossi (60. Quagliarella). Bemerkungen: Schweiz ohne Behrami und Djourou (beide verletzt), Italien ohne Gattuso, De Rossi und Toni (alle nicht im Aufgebot). 34. Lattenschuss von Barnetta. (si/pg)