Desert Flower
Sonja Stucki - Geboren als Tochter einer Nomaden-Familie in der Wüste Somalias, wächst Waris Dirie im ständigen Kampf um das tägliche Überleben auf. Als sie mit 13 Jahren mit einem Mann, der ihr Vater sein könnte zwangsverheiratet werden soll, trifft Waris eine folgenschwere Entscheidung....
Desert Flower erzählt die Geschichte eines eindrücklichen Schicksals ohne je in die Sentimentalität abzurutschen. Die tragische Frage, wie und ob eine solche Vergangenheit gänzlich verarbeitet werden kann, lässt die quirlige Haptdarstellerin gar nicht erst aufkommen. Liya Kebede, die Waris Dirie als junge Frau spielt, zieht die Zuschauer durch ihren unbekümmerten Charme schnell auf ihre Seite, scheut aber dennoch nicht davor zurück, Schwächen ihrer Figur preiszugeben, was jene als umso stärkere Persönlichkeit erscheinen lässt.
Die ostafrikanische Landschaft samt ihrer anmutenden Kargheit ist wunderschön eingefangen worden, was der inneren Entwurzelung Waris Diries Ausdruck zu verleihen vermag. Eine Heimat, die ihr einerseits schon früh viel Leid bereitet hat, welche sie jedoch nie loslassen wird und die sie durch ihre spätere politische Tätigkeit auch wieder ins Zentrum ihres Lebens gerückt hat.
Waris Diries politische Tätigkeit, welche mit der Ernennung zur UN-Sonderbotschafterin ihren Beginn nimmt, wird im Film erst gegen Ende erwähnt. War der gesamte Fokus des Films auf das Leben und die Figur der Somalierin gerichtet, so kommt das Ende des Films, welches sich ganz auf den Kampf Diries gegen die weibliche Genitalverstümmelung konzentriert, sehr abrupt und etwas irritierend. Das während dem gesamten Verlauf des Filmes aufgezeigte Einzelschicksal wir somit zu Ende leider fast gänzlich wieder ausgeblendet.
Bewertung: 4 von 5
- Land: Deutschland/ Österreich/ Frankreich
- Dauer: 120 Minuten
- Regie: Sherry Hormann
- Besetzung: Liya Kebede, Sally Hawkins, Timothy Spall, Juliet Stevenson, Craig Parkinson, Soraya Omar-Scego u.a.
- Release: 8.10.2009