The Black Heart Procession - Six

Lustig ist anders. Keine Zweifel. Der Name ist Programm, kein feierlicher Umzug, der durch eine Stadt zieht, viel mehr ein Trauerzug, in welchem des Menschen Leid, Kummer und Schmerz beweint wird. The Black Heart Procession bleiben sich auch auf ihrem sechsten Album Six treu und lassen keine Zweifel offen, wer denn die verlorensten Söhne auf Gottes öder Erde sind.

Ein kurzer Blick über Liedtitel wie Rats, Drugs oder Suicide genügt. Auch Zeilen wie „You came to crush my soul, you come to steal my love“ weisen eher auf eine bestenfalls ambivalente Gemütslage hin. Keine Schmetterlinge im Bauch, viel eher eine desillusionierte Niedergeschlagenheit, Liebe als immerwährende Folter.
Diese düstere Grundhaltung widerspiegelt sich jedoch auch musikalisch. Langsame, traurige Gitarrenmusik, welche im besten Fall etwas an Archive erinnert, wie in When you finish me. Da sich jedoch musikalisch etwa gleich viel ändert wie textlich, macht sich nicht nur dunkle Weltuntergangsstimmung, sondern auch etwas Monotonie breit. Kaum Höhepunkte, keine grossen Abwechslungen, man verliert sich nicht in der Musik, sondern schweift in eigene Gedanken ab, und vergisst, den Liedern zu lauschen. Bis der Platte der letzte Schnauf ausgegangen ist.

Six ist für eingefleischte Fans oder Liebhaber finsterster Musik mit Sicherheit ein Genuss, für alle anderen im besten Fall eher Hintergrundmusik, passend zu einem nebeligen Herbstspaziergang, jedoch am stimmigsten, wenn man sich alleine in einer Bar seinen Kummer so richtig wegtrinken will. Doch wer will das schon.

www.theblackheartprocession.com