Review: The Baseballs @ Bierhübeli (10.11.09)
Dominik Mösching - The Baseballs sorgten dieses Jahr mit ihren witzigen Rockabilly-Versionen von Chart-Hits (Umbrella, Hot’n’Cold) für Furore. Am Dienstag, 10. November gastierten Sam, Digger und Basti mit Live-Band im ausverkauften Bierhübeli. Von der Tolle über den Hüftschwung bis hin zum...
In diesem Sinn hatte das gegen zweistündige Konzert eine echte Dramaturgie. Die Jungs begannen mit Songs vom Album Strike, wobei der Robbie Williams-Klassiker Angels gleich von Hunderten Berner Kehlen mitgesungen wurde. Nach dieser Aufwärmphase wurden ab und an neue Coverversionen eingestreut. Neben Basket Case von Green Day in einer countrynahen Version sorgte dabei eine schöne Viva La Vida-Interpretation (im Original von Coldplay) für Begeisterung und noch lautere Mitsingstürme. Bevor dessen charakteristische Ta-Dahs ertönten, durfte die vierköpfige Band in einem Instrumentalteil zeigen, was in ihr steckt. Und das war einiges. Besonders toll war das Kontrabass-Solo. Schon nur für die Tatsache, dass eine Top-10-Band diesem wunderbaren Instrument genügend Raum gibt, verdienen die Baseballs Anerkennung.
Schlagzeuger, Pianist, Gitarrist und Kontrabassist hatten zudem Gelegenheit, nicht nur ihr instrumentales, sondern auch ihr Gesangskönnen unter Beweis zu stellen: In einem Unplugged-Teil sassen die vier mit Sam, Digger und Basti um ein Mikro (natürlich so ein stilechtes Rock’n’Roll-Ding) und gaben Bleeding Love (Leona Lewis) zum besten – der Höhepunkt des Konzertes. Auch, weil die Jungs sich dabei sehr schön gegenseitig ablenkten und sich mehr als einmal das Lachen herunterschlucken mussten. In diesem Moment bekam die Inszenierung hochwillkommene Brüche. Hier zeigte sich auch, worin der kreative Beitrag der Baseballs in der Zukunft liegen könnte, wenn die Cover-Idee irgendwann ausgelutscht sein wird. Ein Selbstgeschriebener war denn auch tatsächlich im Set, und der ist gegenüber den Welthits nicht einmal sonderlich abgefallen.
Vielleicht verstehen sich die Baseballs in Zukunft nicht mehr nur als „Vocal-Trio mit Begleitband“, sondern als siebenköpfige Truppe. Zum Schluss des Gigs wechselten die drei Frontmänner auf jeden Fall an die Instrumente, um den anderen den Gesang ganz zu überlassen. Eine schöne Geste und überraschende Idee. Damit gehörten die Zugabenrufe auf jeden Fall allen Sieben und nicht mehr nur den drei Leadern. Insofern kann man sagen: Das war gute Unterhaltung. Live-Umsetzung im Rahmen der Erwartungen (siehe oben) geglückt.