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21. November 2009, 01:05 Konzert Kultur Music

Review: Beth Hart@ Escherwyssclub Zürich

Jacqueline Passos -

Wer hätte gedacht, dass eine kleine Menge zurückhaltender Fans zu einem Publikum heranwachsen würde- Niemand. Beth Hart gab selbst zu: "I've never thought there would be more than five persons here!". Kein Wunder, wurde für die Kalifornierin im Vorfeld auch kaum Promotion für ihr einziges Konzert in der Schweiz gemacht. Nichtsdestotrotz fand ein breitgefächertes Publikum vergangenen Donnerstag den Weg in den Escherwyysclub.

Beth betrat alleine die Bühne, setzte sich an ihr Keyboard und legte gleich los mit der Rockballade „Hiding Under Water“. Die Menge war von Beginn weg begeistert von Beths Energie. Diese riss das Publikum auch gleich mit bei „Baby Baby“ und „Lifts You Up“.

Das Beth nicht auf den Mund gefallen ist zeigte sie in „Sick“. Ein Song aus ihrem letzten Album „37 Days“- ihre rockige und laute Abrechnung mit George W. Bush.

Darin klagt sie ihn gleich direkt an:

„I beg your attention

from my generation

this is all your fault

you feed me distractions

and sell misdirections

this is all your fault”

Wirklich nicht zimperlich und erstrecht nicht abgehoben präsentierte sich Beth. Gekonnt verstand sie es Nähe zum Publikum aufzubauen. Das Publikum wurde ihr Freund, der ihr auch eine Zigarette gab als sie danach verlangte. Um ihre kurze Rauchpause zu überbrücken, liess sich die kecke Beth etwas einfallen. Wer einen Witz erzählen oder gar ein Lied singen wollte, solle auf die Bühne kommen und dies tun, forderte Beth. Eine mutige junge Frau tat dies tatsächlich und stimmte „Hit The Road Jack“ an.

Viel Abwechslung bot Beth Hart und ihre Band: über Schlagzeug- und Gitarrensolis zu Beths lustigen Anekdoten zwischen den Songs. Bei jeder kleinen Geschichte wird klar, woher Beth die Inspiration für ihre Musik findet. Viel Intimes gibt Sie bei jedem ihrer Songs preis, die von all ihren Erlebnissen und Wünschen handeln. In „The Ugliest House On The Block“ erzählt sie, wie sie von ihrem„ really fucked up house“. Oder in „Am I The One“ legt sie die Wünsche einer 17-Jährigen offen, die endlich mal von ihrem Freund die drei heiss ersehnten Worte hören will.

Gegen Ende des Konzerts schliesst sich der Bogen: Beth schlägt in „Jealousy“, „LA Song“ und „Monkey Back“ nochmals leisere Töne an.

Bei der Zugabe konnte sich Beth kaum noch halten. Gerne hätte sie noch zwei weitere Songs gespielt und sah ihren Mann bittend an, der sie auf ihrer Tour begleitet. Der drohte ihr aber mit Sexentzug ;-).

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