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23. November 2009, 00:00 Kolumnen

Zoo

Raphaël Arn - Es war Herbst, da entschloss ich mich spontan an einem Samstagnachmittag in den Zoo zu gehen. Entspannt und ausgeruht bestieg ich am Central das Tram Nr. 6. Kaum Platz genommen, ertönte es aus dem hinteren Teil des Wagens als würde eine Horde Elefanten im Tram wüten. „So Chi...

Es war Herbst, da entschloss ich mich spontan an einem Samstagnachmittag in den Zoo zu gehen. Entspannt und ausgeruht bestieg ich am Central das Tram Nr. 6. Kaum Platz genommen, ertönte es aus dem hinteren Teil des Wagens als würde eine Horde Elefanten im Tram wüten. „So Chinde sind jetzt ändlich still, und du Lorenz, chum da obe abe, suscht machsch dir no weh!“ Die beherzten Aufforderungen der Mutter schienen die Kleinen nicht sonderlich zu beeindrucken. Ungehemmt liessen sie ihrer Freude freien Lauf.

Endlich bei der Haltestelle Zoo angekommen, rannten die Kleinen mit den Armen fuchtelnd und kreischend hinaus, die Mutter hinterher. ‚Na dir wünsche ich viel Spass’, dachte ich, der hübschen, jungen Mutter nachschauend. Im Zoo angekommen, rüstete ich mich mit einem Plan aus, und das zoologische Abenteuer konnte beginnen. Schneeleoparde, Westafrikanische Zwergziegen, Asiatische Elefanten, Amurtiger, Mongolische Wölfe, Königspinguine, es schien die ganze Welt vereint zu sein.

Als sich der Zoobesuch dem Ende zuneigte, sah ich beim Löwenkäfig wieder das sexy Mami mit ihrer lebendigen Entourage. „Mami, wie heisst de Leu da?“ „Das weiss ich nöd“ „Wurum nöd?“ „Eifach so, ich weiss es nöd, viellicht heisst er ja Simba“ „Wurum heisst er Simba?“ Das fand ich dann lustig, und musste lachen. Die Mutter sah mich fragend an, der indische Löwe betrachtete mich mit wilden Augen, nur die Kleinen hatten schon wieder etwas anderes entdeckt.

Irgendwie finde ich die Schreihälse doch noch herzig. Und ich freue mich, später mit meinen eigenen Kindern in den Zoo zu gehen.

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