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24. November 2009, 00:24 CD / Vinyl

50 Cent - "Before I Self Destruct"

Marco Büsch - Curtis Jackson hat sich in letzter Zeit wieder einige Mühe gegeben, die Kontroverse um seine Person aufrecht zu erhalten. Mit den Schlammschlachten, die sich Fifty mit seinem Lieblingsopfer Fat Joe und dem Miami-Rapper Rick Ross geliefert hat, konnte er die Wartezeit auf sein me...

Curtis Jackson hat sich in letzter Zeit wieder einige Mühe gegeben, die Kontroverse um seine Person aufrecht zu erhalten. Mit den Schlammschlachten, die sich Fifty mit seinem Lieblingsopfer Fat Joe und dem Miami-Rapper Rick Ross geliefert hat, konnte er die Wartezeit auf sein mehrfach verschobenes Album einigermassen gekonnt überbrücken. 50 Cent hat zwischenzeitlich auch öfters in Interviews betont, dass Album werde wieder mehr die harte Gangster-Schiene fahren und so bin ich gespannt zu hören, ob diese Schiene mittlerweile nicht gar zu abgenutzt ist und er seinem selbstentfachten Hype gerecht werden kann.

Das Rad wird auf diesem Album eindeutig nicht neu erfunden, vielmehr werden alte Erfolgsrezepte wieder aus dem leicht angestaubten Schrank geholt und wiederverwertet. Es gibt die aggressiven, düsteren Songs über Strassengeschichten ("The Invasion", "Death To Enemies", "Crime Wave") und es gibt die klanglich etwas farbigeren Songs über Strassengeschichten ("Then Days Went By", "Hold Me Down", "Stretch"). Natürlich ist das etwas zugespitzt ausgedrückt, geht es in den Songs natürlich auch noch darum, wie unverwundbar und erfolgreich 50 Cent ist und dass alle Anderen versuchen, ihn herunter zu ziehen. Auf "So Disrespectful" nennt er dann mit seinem Erzfeind The Game, und seiner um Alimente heischenden Ex-Frau auch noch klare Beispiele.

Es gibt natürlich nebst den ganzen Gangstergeschichten auch die Quotensongs. Da wäre die typische Single "Baby By Me". Fifty rappt hier mit gesanglicher Unterstützung von Ne-Yo über ein Polow-Da-Don-Hitgeschoss, welches mir aber überraschend gut gefällt, wechselt der Beat doch zwischen den Parts mit tiefem Bass und der poppig eingängigen Hook geschickt hin und her.Auch der Eminem-Song darf natürlich auf einem 50 Cent Album nicht fehlen. Der Name ist Programm. "Psycho" fährt mit einem ungewöhnlichen Beat von Dr. Dre auf, dessen typische Muster man nur im Refrain heraushören kann. es ist wie immer bei dieser Kollaboration: Fifty klingt neben Eminem einfach ein bisschen zu lahm, vor allem auf so einem hektischen Untersatz. Was man Curtis aber zugute halten kann, ist der extrem gute, eingängige Refrain. Die hat der Curtis einfach drauf, das muss man ihm lassen.

Es ist wie immer seit 50 Cent seinen Klassiker "Get rich Or Die Tryin'" herausgebracht hat: Er kommt immer wieder mit demselben Konzept, welches mit jeder seiner Platten einfallsloserer scheint. Natürlich bewegen sich die Beats auf hohem Niveau und auch die eingängigen Refrains sind wieder mit an Board. Er ist auch wieder böse und grimmig. ABER: Es fehlt einfach der Hunger von früher. Es fehlt an Überraschungen, sowie auch an Höhepunkten. Die einzigen Anspielttips bleiben für mich "Baby By Me", "Crime Wave" und "Then Days Went By".

Die Zeiten des ewigen Gangster-Konzepts von Fifty sind meiner Meinung nach endgültig vorbei und so bleibt zu hoffen, die terminator-ähnliche Kunstfigur 50 Cent zerstört sich nach diesem Album wie sein Vorbild selbst und reinkarniert vielleicht als ein Curtis Jackson, der sich nicht immer hinter einer unpersönlichen Kunstfigur verstecken muss. Auch Verwundbarkeit kann Gangsta sein.

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