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24. November 2009, 15:17 CD / Vinyl Music

Idlewild - Post Electric Blues

Simon Knopf - In unseren Breitengraden haben Idlewild bisher höchstens in MTVs Randstunden-Sendungen und dank dem Goodwill von Rock-Papst Markus Kavka etwas Airplay erhalten. Die Schotten dürften für die schubladisierungsbedürftige Musikwelt Kontinentaleuropas etwas zu wenig greifbar sein....

In unseren Breitengraden haben Idlewild bisher höchstens in MTVs Randstunden-Sendungen und dank dem Goodwill von Rock-Papst Markus Kavka etwas Airplay erhalten. Die Schotten dürften für die schubladisierungsbedürftige Musikwelt Kontinentaleuropas etwas zu wenig greifbar sein. Vom ungehobelten Punk ihrer Anfänge Mitte der 1990er Jahre bis zum melodiösen Powerpoprock ihrer letzten beiden CDs Warning/Promises und Make Another World haben sich die Musiker aus Edinburgh schliesslich auch gehörig gewandelt.

Eine erneute Polverschiebung vermutet man folglich auch hinter dem Titel des neusten Albums von Idlewild; Post Electric Blues insinuiert nichts weniger als den Bruch mit einer Tradition. Das dazugehörige Album-Cover unterstützt diese Erwartung zusätzlich. Anstatt netter Coverart gibt’s einen unverblümten Blick in den Bandraum. Das Foto: eine festgehaltene Sekunde, ein nüchterner Moment im Bandalltag.

Musikalisch werden die Erwartungen dann aber leider nicht erfüllt. Denn Post Electric Blues klingt an vielen Stellen ähnlich wie der Vorgänger Make Another World, nur etwas weniger aufregend. Neu ist lediglich, dass sich neben den wuchtigen und durchaus süffigen Poprock von Stücken wie Electric Blues und City Hall noch der eine oder andere Brocken Folk eingeschlichen hat.

So erinnern Idlewild in Readers&Writers auf einmal an The Weakerthans und in Take Me Back To The Island etwas an The Frames. Das klingt im Einzelfall durchaus gut, nimmt dem Album jedoch mächtig Wind aus den Segeln. Post Electric Blues als ganzes ist zu heterogen, zu unruhig, als dass man es wirklich am Stück geniessen könnte.

Trotz allem, Hopfen und Malz sind bei Idlewild längst nicht verloren. Der jüngste Wurf der Band weist einige wirklich schöne Einzelmomente auf, die man sich in diesem Fall einfach herauspicken muss. Ein Album wie gemacht für das Zeitalter von iTunes und Einzeldownloads.

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