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7. Dezember 2009, 00:00 Kolumnen

Samichlaus

Raphaël Arn - Wer kennt ihn nicht, den guten Mann in rot. Wir sehen ihn diese Tage an vielen Orten: In Kaufhäusern, an Einkaufsstrassen und Verkaufsständen. Auch die Medien sind voll von der frohen Botschaft: Kommerz ist geil!Als Betriebsökonom weiss ich, dass der Anteil des Konsums in der ...

Wer kennt ihn nicht, den guten Mann in rot. Wir sehen ihn diese Tage an vielen Orten: In Kaufhäusern, an Einkaufsstrassen und Verkaufsständen. Auch die Medien sind voll von der frohen Botschaft: Kommerz ist geil!

Als Betriebsökonom weiss ich, dass der Anteil des Konsums in der Schweiz einen gewichtigen Anteil vom Bruttoinlandprodukt ausmacht, nämlich 67.6% im Jahre 2008. Deswegen die alljährlich vorweihnachtliche Nervosität der Geschäftsinhaber: taugt das Weihnachtsfest noch als Geschäftsmodell?

Ich will an dieser Stelle keinen sozialistischen Kriegszug gegen den Neoliberalismus starten. Diese Debatte setzt ein fundiertes Nachdenken und Argumentieren voraus. Einzig will ich darauf hinweisen, dass es noch mehr gibt als Konsum: Liebe. Ja genau, die Liebe. Der Familie, Freunden, Partner, Mitmenschen gegenüber. Vor allem jetzt, in der Adventszeit, schadet es auch ökonomisch betrachtet nicht, zu lieben. Diejenige die es tun, wissen es.

Dies führt uns nun wieder zurück zum Samichlaus: Nikolaus von Myra wirkte in der ersten Hälfte des
4. Jahrhunderts als griechischer Bischof. Der Legende nach erbte er ein Vermögen und verteilte es unter der verarmten Bevölkerung.

Nicht dass man eine solche supererogatorische Handlung, sprich eine über das moralisch geforderte hinaus, verlangen kann. Aber wenigstens im Geiste des Nikolaus von Myra dem Menschen begegnen. Und das fernab von der kommerzialisierten Darstellung vom Samichlaus.

Wir können nicht die ganze Welt verändern. Aber unsere eigene persönliche Welt.

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