Mix n Blend - Look Mom, No Hands
Michael Heger - Dubstep, Funk, Drum 'n' Bass und Swing auf einem Album? Look Mam No Hands heisst das Debutalbum von Mix n Blend, auf dem sie dem Hörer einen Einblick in die weniger bekannten Klänge der südafrikanischen Metropole am Kap gewähren. Nicht von ungefähr gilt Kapstadt als Schmelzt...
Nicht von ungefähr gilt Kapstadt als Schmelztiegel verschiedenster Kulturen. In der wohl westlich-geprägtesten Stadt im südlichen Afrika prallen Einflüsse aus aller Welt aufeinander. Daraus entstanden ist im Laufe der Jahre ein völlig unverkennbarer, neuer Sound mit urbanem Charakter und afrikanischer Seele. Bis ins Jahr 2000 war diese Musik den Hinterhof-Parties der Mother City, wie die Stadt am Kap liebevoll genannt wird, vorbehalten. Dann machte sich das Independent-Label African Dope Records auf, den Sound aus dem Underground einer breiteren Masse zugänglich zu machen.
Mix n Blend
Aus dem Stall von African Dope stammen auch die drei Produzenten und DJs welche unter dem Pseudonym Mix n Blend alle Genremauern niederreissen und kurzerhand mit ordentlich Bass die verschiedensten Stile zu einem grossen Eintopf mischen. Verpasst haben sie ihrem Output den passenden Namen Look Mam No Hands. Etlichen Künstlern aus ihrem Umfeld wie Farrell Adams, der Bassist Pedro von 340ml und andere unterstützten sie bei der Verwirklichung ihres ersten Albums und steuerten Vocal und Instrumentalparts bei.
Das Label hinter Mix n Blend: African Dope Records
“We started playing music to people when we found out that we could make them do silly, entertaining and fascinating things with their bodies by bombarding them with sound”, beschreiben Mix n Blend ihre Motivation, Musik zu machen. Dabei mag man sich fragen, wie drei verschiedene DJs und Produzenten ihre Fähigkeiten auf einen gemeinsamen Nenner bringen können. Laut ihnen ist dies alles eine Sache der Arbeitsteilung. Während sich Jon als “tech-geek” bezeichnet, ist Ross für die tiefen Basslines zuständig und Kevin hat das Ohr für die Melodien. Das Resultat sind Tracks wie Lazy Friday Sounds, welcher die soulige Stimme eines Farrell Adams mit wummerndem Bass und Synthies und einem gewissen Reggae-Flair verbindet; der perfekte Soundtrack um nach einem anstrengenden Arbeitstag den Weg durch die Rush Hour ins Wochenende anzutreten. First Light heisst ein weiteres Highlight auf der Platte. Hier treffen tonnenschwere Dubstep-Beats auf das federleichte Violinensolo der Gastmusikerin Rayelle Goodman und vereinigen sich in einer melancholischen Melange. Mit dem Reggae/Ragga Sänger Crosby und dem Titel Outta Town ist auch ein Partyknaller auf dem Album, der bereits auf der Labelcompilation Cape Of Good Dope Vol. 2 erschienen ist. Am Ende verabschieden sich Mix n Blend mit einem adrenalinschürenden Drum & Bass Track namens Full Ahead ohne Pauken, aber mit Trompeten-Samples.
Look Mam No Hounds ist ein Stück musikalische Zeitgeschichte einer aufstrebenden Metropole. Wirtschaftlich mag man zwar dem Westen hinterherhinken, in Sachen Innovation braucht man den Vergleich keineswegs zu scheuen. Wer sich für elektronische Musik interessiert und dabei Einflüsse aus Hip-Hop, Reggae und anderen Stilrichtungen nicht scheut, sollte einen Blick über den Tellerrand wagen und sich mit African Dope Records auseinandersetzten. Mix n Blend bieten mit ihrem ersten Album einen hervorragenden Einstieg in das Schaffen rund um eines der innovativsten Labels der südlichen Hemisphäre.
Eine weitere Hörprobe...
Mix n Blend feat. Crosby - Outta Town
http://www.youtube.com/watch?v=oO1FGmZxyrw&feature=related