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20. Januar 2010, 23:48 CD / Vinyl Music

Ninca Leece – There Is No One Else When I Lay Down And Dream

Patrick Holenstein - I’m a Tourist in my mind, singt Ninca Leece gegen Ende des ersten Songs repetetiv. Nicht viel mehr. Anfangs wirkt das interessant, da sie ihre Headline mit diversen Piepsern und sonstigem Elektronikgezwitscher unterlegt. Doch das täuscht nicht darüber hinweg, dass schon beim ...

I’m a Tourist in my mind, singt Ninca Leece gegen Ende des ersten Songs repetetiv. Nicht viel mehr. Anfangs wirkt das interessant, da sie ihre Headline mit diversen Piepsern und sonstigem Elektronikgezwitscher unterlegt. Doch das täuscht nicht darüber hinweg, dass schon beim Opener Substanz fehlt, das grösstenteils hypnotisch nölende Predigen einer Zeile macht noch keinen guten Song. Schlecht gewählt, wenn der erste Track schon die Frage aufwirft, was das soll. Dazu kommt, dass Nina Leece zwar mit ihrem Elektro-Pop auf dem Zeitgeist reitet, aber doch hinter Bands, die das Experimentieren mit elektrischen Tönen beherrschen, zurückbleibt. Wer von MGMT oder Passion Pit begeistert ist, kann es mit Ninca Leece probieren, aber wirklich vergleichbar ist sie musikalisch nicht. Vielleicht bringt die entlarvende Aussage der Künstlerin selber die Problematik auf den Punkt. Sie bezeichnet ihr Debüt als: A Collection of my Experiments in Sound and Emotions. Leider verliert sich die Musik aber genau in diesen Experimenten.

Kurz und knapp: Lovesong ist das beste Stück der CD. Doch genau das stammt aus der Feder von The Cure und davon gibt es bessere Covers (The Big Pink). Leider, denn Potential wäre da, Ideen sind deutlich sichtbar, verlieren sich aber in fast schon nervigen und immer gleichen Beats. Ninca Leece ist kreativ, fast zu kreativ, manchmal wünscht man sich ruhige Passagen, die ein kurzes Aufatmen zulassen. Immer wieder fällt die Musik in langatmige, weil in ödem Beat vor sich hinwabernde Sequenzen und da helfen auch die Lyrics, die Farbkleckser sein könnten, nicht mehr viel. Schade, dass das Versprechen der Plattenfirma, hier würden unsterbliche Melodien auf eine Mischung aus House und Synthiepop treffen, sich zwar bewahrheitet, aber die Erwartungen nicht erfüllen kann. Zugute gehalten werde muss Ninca Leece jedoch, dass sie von A bis Z alles selbst macht; sie schreibt die Songs, spielt sie selbst ein und produziert sich selbst. Aber vielleicht ist genau hier das Problem zu finden: Vieles wirkt einfach unausgereift und fast ein wenig spielerisch, denn manchmal sind die elektronischen Nebengeräusche zu nahe an den nervenden Klingeltönen, die einen im Tram belästigen. Ein zweiter, vielleicht etwas dämpfender Einfluss hätte womöglich Wunder bewirken können.

Info: Die Homepage von Ninca Leece

  • Ninca Leece – There Is No One Else When I Lay Down And Dream
  • Ab 29.01. im Handel erhältlich
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