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25. Januar 2010, 12:40 Music Interview

Interview mit Kirsty

Patrick Holenstein - Offenbar liebt Kirsty, was sie macht, denn sie strahlt, als sie das Zimmer in der Students-Redaktion betritt. Unkompliziert und bestens aufgelegt spricht sie über ihre erste CD und erzählt wie die Songs zustande gekommen sind.Du bist ein sehr aktiver Mensch. Du kreierst Mode, b...

Offenbar liebt Kirsty, was sie macht, denn sie strahlt, als sie das Zimmer in der Students-Redaktion betritt. Unkompliziert und bestens aufgelegt spricht sie über ihre erste CD und erzählt wie die Songs zustande gekommen sind.

Du bist ein sehr aktiver Mensch. Du kreierst Mode, bist engagiert bei einem Hilfswerk und auch noch Mutter. Wie findest du die Zeit zum Songschreiben?

Das stimmt, ich betreibe in letzter Zeit viel Multitasking, Frauen sind ja sehr gut darin und es schadet nicht, wenn man aktiv ist. Ich schreibe, wenn mich etwas beschäftigt. Also nicht ständig, sondern dann, wenn ein Drang da ist.

Viele Leute in der Schweiz kennen dich als Ehefrau von Ernesto Bertarelli. Dabei hast du du dir bereits einen guten Namen als Songschreiberin gemacht. Spürst du einen Erfolgsdruck?

Die Leute um mich herum kennen mich sehr gut und wissen, dass Musik ein wichtiger Teil meines Lebens ist und es immer schon war. Mein Mann liebt diesen Teil an mir sehr. Ich denke, wenn du von grossartigen Menschen umgeben bist, ist auch der Druck kein Problem.

Du hast dein ganzes Leben gesungen. Wieso veröffentlichst du gerade jetzt dein erstes Album?

Wir waren in der letzten Zeit sehr mit den Kindern beschäftigt und plötzlich habe ich diese Gelegenheit von Universal. Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist für deine Träume einzustehen und wenn du eine Chance bekommst, wie ich sie erhalten habe, dann ergreifst du sie.

Wie lange hast du an den Songs für das Album gearbeitet? Hast du viel Zeit gebraucht oder war es leicht, deine Ideen umzusetzen?

Einige der Songs habe ich in meinen Zwanzigern geschrieben, bevor ich verheiratet war. Davon sind einiger Stücke auf dem Album, zum Beispiel Don’t Say oder Black Coffee. Und ich schrieb Songs vor einigen Jahren, darunter Oceans oder Worthwhile, aber auch Elusive, den ich erst kürzlich schrieb, und Green. Die Songs sind also wirklich aus verschiedenen Abschnitten meines Lebens. Wenn ich wirklich starke Emotionen erlebe, dann schreib ich diese auf.

Was erhoffst du dir von Elusive, deinem Debüt-Album?

Ach, ich hoffe nur, dass die Leute die Platte mögen und vielleicht irgendeinen der Songs speziell lieben werden.

Wieso hast du dein Album Elusive genannt?

Hinter einem Album steckt viel Arbeit und es entstehen immer neue Songs. Manchmal, wenn du einen Traum hast und du willst ihn verwirklichen und du willst für dieses Ziel arbeiteten, aber du erreichst es nicht ganz, dann sollen die Songs Mut machen und sagen: „Probier es weiter, irgendwann klappt es.“ Die Botschaft soll sein, dass man nicht aufgeben soll.

Don’t Say ist die erste Single. Der Song ist traurig und erzählt von Problemen in einer Beziehung. Wieso hast du dich für diesen Song als erste Single entschieden?

Ich glaube, dass es ein guter Song ist, um zu starten. Er ist sehr kraftvoll und ich denke, die Leute können etwas damit anfangen. Es geht darin um die Höhen und Tiefen des Lebens. Man kann kämpfen, aber auch ehrlich zu sich selbst sein und das Beste daraus machen.

More Than Anything ist der einzige Song auf dem Album, der nicht aus deiner Feder stammt. Wieso ist er auf dem Album? Hat er eine besondere Bedeutung für dich?

Ich habe den Song gehört und ihn sofort geliebt. Ich kann viele Emotionen einbringen, wenn ich ihn singe, aber ich hab ihn leicht angepasst, damit er noch besser zu mir passt. Allerdings habe ich mich nicht als Mitautorin genannt, ich hatte das Gefühl, dass dies unpassend gewesen wäre.

Ein weiterer Special Song ist der Hidden Track Innocence, eine wunderschöne Pianoballade. Kannst du etwas zu diesem Lied sagen?

Er ist musikalisch etwas anders als die restlichen Lieder. Es ist ein wunderschöner und persönlicher Song. Ich habe ihn für meine Tochter geschrieben und darum ist er für mich sehr wichtig.

Black Coffee, einer deiner Songs, wurde ein Hit in der Version von All Saints. Du sagst, du würdest deine eigenen Gefühle vermissen, wenn du den Song hörst. Hast du den Song deshalb selbst aufgenommen?

Ja, ich hab ihn ein bisschen wiedergewonnen. (Lacht) Aber ehrlich, ich war so begeistert. All Saints und William Ørbit, der ihn produziert hat, haben einen fantastischen Job gemacht. Das war der Grund, warum der Song auch Nummer 1 wurde. Aber immer, wenn ich ihn höre, denke ich: “Oh, es ist ein Liebeslied, der Sinn, die Aussage, ist im Text.” Es ist schön, dass er jetzt in der originalen Form, in meiner Form, ist.

Was hörst du privat für Musik?

Ich habe einen sehr breiten Musikgeschmack. Ich mag Frank Sinatra oder ich liebe Lady Gaga, wenn mir nach Tanzen zumute ist, oder Bryan Adams, Sting, Kings of Leon, wenn es rockiger sein soll. Es kommt auf meine Stimmung an.

Welche Künstler beeinflussen dich musikalisch?

Ich möchte mir selbst treu bleiben, anstatt musikalisch von anderen beeinflusst zu werden, aber ich liebe beispielsweise das neue Album von James Morrison, doch eigentlich sind meine Lieder das, was aus mir herauskommt, wirklich ich, egal ob Ballade oder Up-Tempo-Nummer.

Du sprichst nicht gerne über die Hirnhautentzündung, die dich als Teenager beinahe das Leben gekostet hätte. Aber ich habe doch eine Frage dazu. Deine Lieder haben eine direkte und realistische Seite. Du klammerst die weniger schönen Teile des Lebens nicht aus. Wie sehr hängt das mit deinen Erfahrungen von damals zusammen?

Ich glaube, dadurch wurde mir klar, dass man nur einmal lebt. Man muss vorwärts gehen und auf eine Art nicht mehr zurückschauen, sondern das Leben geniessen. Manchmal muss man auch etwas riskieren, um zu sehen, ob es sich lohnt.

Wird man dich auch live auf der Bühne sehen können?

Ja, ich habe in den letzten Tagen bei einigen Radiostationen gesungen und am Samstag bei Benissimo. Gestern Abend durfte ich mit einigen Schweizer Bands auftreten. Das war ein fantastisches Experiment für mich und wenn das möglich ist, dann würde ich sehr gerne wieder auf der Bühne stehen.

Weitere Informationen auf der Homepage von Kirsty.

Bilder von Tom Haller / Universal

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