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30. Januar 2010, 12:36 Konzert Music

Review: Wolfmother @ Volkshaus Zürich

Patrick Holenstein - Andrew Stockdale, der kreative Kopf hinter Wolfmother, sagte kürzlich in einem Interview, für ihn sei etwas vom Schönsten am Musikerleben, wenn „du dich völlig in der Musik verlierst.“ Im Volkshaus konnte man gut beobachten, was er damit meint. Stockdale liess sich von Ri...

Andrew Stockdale, der kreative Kopf hinter Wolfmother, sagte kürzlich in einem Interview, für ihn sei etwas vom Schönsten am Musikerleben, wenn „du dich völlig in der Musik verlierst.“ Im Volkshaus konnte man gut beobachten, was er damit meint. Stockdale liess sich von Riff zu Riff tragen, saugte die Musik förmlich in sich auf, sang wie in Trance und zelebrierte gemeinsam mit der Band, was Wolfmother ausmacht: kernige, teilweise fast rohe, packende Rocksongs. Mit Dimension starteten die Australier und liessen keinen Zweifel daran, dass die Band ihrem Ruf als überzeugende Liveband gerecht werden würde. Mit California Queen und New Moon Rising, einem der stärksten Songs auf dem zweiten Album Cosmic Egg, feuerten Wolfmother die Stimmung nochmals kräftig an. Dann, schon früh im Set, folgten jene Songs, für die wohl viele ins Volkhaus gekommen waren.

Das Herzstück des Sets bildeten die beiden zweifellos grössten Klassiker der Band. Als die ersten Klänge von Woman aus den Boxen dröhnten, wurde es laut und die eh schon angeheizte Stimmung wurde noch ekstatischer. Die Hymne hat sich schnell zum Übersong in der Bandhistory herauskristallisiert. Dann wurde es kurz still. Ian Peres setzte sich einsam ans Keyboard und entlockte seinem Instrument von drei Scheinwerfern angestrahlt leise Klänge. Bald setzte der Rest der Band mit ein und aus dem anfänglich ruhigen Einstieg entwickelte sich White Unicorn. Der Song, mitsamt seiner subtilen Inszenierung und dem berührenden Intro, setzte einen willkommenen Gegenpart zur ansonsten erwartet rockigen Show und wurde so zu einem klaren Höhepunkt im Set. Als Wolfmother das Konzert mit The Joker And The Thief beendeten und Andrew Stockdale sich verabschiedete, war wohl nicht mehr nur er in Trance, manchem Konzertbesucher stand die Euphorie ebenfalls deutlich ins Gesicht geschrieben.

Wolfmother haben bei ihrem zweiten Konzert in Zürich bewiesen, dass sie eine Bereicherung für die Rockmusik sind. Die Musiker verstehen sich fast blind und heben selbst die vielen ausufernden Soli und die epischen Instrumentalparts zu einem nie langweilig werdenden Vergnügen. Doch vielleicht hätte der Setlist ein weiterer ruhiger Part, etwas das hymnische Tales, gut getan. Doch als Fazit bleibt klar, dass Wolfmother auf der ganzen Linie überzeugt haben. Hoffentlich finden sie im Sommer den Weg auf die eine oder andere Festivalbühne des Landes.

Infos zur Band: Wolfmother.

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