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28. Oktober 2007, 14:12 Interview Music

Grand Avenue (DK)

Simon Knopf - In Asien sind sie bereits gefeierte Stars und nun erschien ihr neuestes Album auch bei uns. Students.ch sprach mit Hjalte und Marc von Grand Avenue. Ihr seid gerade auf Promo-Tour durch Europa. Habt ihr die Nase schon voll vom ganzen Zirkus? Marc: (lacht) Tja, das ist nun mal ein...

In Asien sind sie bereits gefeierte Stars und nun erschien ihr neuestes Album auch bei uns. Students.ch sprach mit Hjalte und Marc von Grand Avenue.

Ihr seid gerade auf Promo-Tour durch Europa. Habt ihr die Nase schon voll vom ganzen Zirkus?

Marc: (lacht) Tja, das ist nun mal ein Teil vom Geschäft. Aber das Ganze hat bei uns jetzt noch nicht den Punkt erreicht, an dem es unerträglich wird. Wir waren eben für zehn Tage in China und haben dort eine ganze Menge an Interviews gegeben. Da war es eher so, dass ich mich z. T. nach ein paar Sekunden gar nicht mehr erinnern konnte, was ich eben gesagt hatte… (lacht).

Hjalte: Ja, und es ist für uns halt das erste Mal, dass wir ausserhalb von Dänemark sind. Das bedeutet, dass es im Moment einfach mal nur cool ist!

Euer Album kommt morgen in Europa in die Läden. Seid ihr nervös?

Marc: … das gibt definitiv Champagner! (lacht)

Hjalte: Hm, ich glaub mehr aufgeregt als nervös…

In den USA ist es ja schon draussen…

Marc: Ja, aber nur auf ITunes.

Was waren die Reaktionen? Kam es an?

Marc: Ja… wir hatten diesen einen Song, Ordinary, welcher für eine Fernsehrserie benutzt wurde. Ich hab die Serie ehrlich gesagt noch nie gesehen, aber angeblich wird unser Lied während einer Liebesszene gespielt… (lacht). Auf jeden Fall haben uns viele Amerikaner darauf hin geschrieben.

Hjalte: Wir hatten noch ein Lied, das im Film Cashback vorkam. Da haben uns auch viele Leute geschrieben und gefragt, wo sie denn unsere CD bekommen könnten.

Ihr habt zur Zeit auch ein sehr eindrückliches Programm. Shows in China, eine Nomination an den MTV European Music Awards und ein Silvester-Gig in Malaysia…

Hjalte: Ja es ist schon fantastisch…

Marc: Ein Punkt ist, dass wir die Sache im Moment glaub ich gar nicht so richtig glauben können…

Hjatle: Genau! (lacht)

Marc: Weißt du, in diesem Businness hört man so viele Versprechen, die im Endeffekt doch nicht gehalten werden. Die erste Reaktion unsererseits ist meistens „ja, ja, das sehen wir dann noch“. Wenn dann tatsächlich etwas eintrifft, kannst du es gar nicht wirklich begreiffen.

Hjalte: Es wird sehr viel geredet. Die Leute würden dir alles erzählen, nur um dich bei Laune zu halten. Desshalb ist es jeweils auch so toll, wenn du dann vom Manager oder dem Label einen grossen Gig oder so wirklich bestätigt kriegst.

The Outside ist bereits eure drittes Album. Habt ihr bei dieser CD bewusst auf die internationale Bühne hin gearbeitet?

Marc: Ich denke, dass wir auf jeden Fall schon zuvor Mental für diesen Schritt bereit gewesen wären, wenn du so willst. Aber es spielen halt immer verschiedene Aspekte in so ein Unterfangen. Unser erstes Label war beinahe am Ende und plötzlich waren alle Leute, die an unserem Projekt gearbeitet hatten weg! Wir hatten also bei unserem zweiten Album die Chance garnie, es soweit zu pushen, dass es auf den internationalen Markt gekommen wäre.

Hjalte: Bei den ersten zwei Alben haben wir zu viel auf unsere Plattenfirma vertraut. Wir mussten dann aber einsehen, dass du selber sehr viel in die Hand nehmen musst, wenn du diesen Schritt aus Dänemark raus schaffen willst. Jetzt ist es so, dass unsere Manager die Hälfte der Arbeit macht, und wir den Rest.

Ist das nicht hart, wenn ihr nebst dem Spielen und Aufnehmen noch solches Zeugs machen müsst?

Hjalte: Ja, aber es hält dich eben auch auf Trab. Sonst würde ich wahrscheinlich nur Zuhause vor der Glotze sitzen. (lacht)

Marc: Vieles davon ist schon Büroarbeit. Manchmal ist es tatsächlich etwas seltsam, wenn du darüber nachdenkst, wie oft du effektiv am spielen bist, und wie oft du einfach im Büro Anrufe tätigst.

Hjalte: Marc ist unser Büroangestellter (lacht). Darum kann ich wahrscheinlich auch so einfach darüber lachen…

Empfandet ihr es als schwierig euch im eigenen Land gegen die ganze Masse von Internationalen Acts durchzusetzen, zum Beispiel Airplay am Radio zu kriegen?

Hjalte: Oh ja… du hast doch gerade was darüber gelesen, nicht?

Marc: Ja! Letztes Jahr wurden in Dänemark irgendwas um die 1200 CDs und Singles veröffentlicht, und nur etwa 29 davon haben es überhaupt ins Radio geschafft! Es ist also schon ziemlich hart…

Nun, für all jene die euch nicht kennen; wie hat Grand Avenue angefangen?

Hjalte: Wir waren alle im gleichen Music College in London und drei von uns lebten damals auch zusammen in einer Wohnung. Marc, Niels und ich gingen dann aber wieder zurück nach Dänemark und Rasmus versuchte sein Glück mit einer englischen Band…

Marc: seltsame Band…

Hjalte: Ja, die waren nicht wirklich gut (beide lachen) Rasmus kam dann nach einiger Zeit auch nach Dänemark zurück und wir fingen schon relativ bald an, zusammen Musik zu machen. Wir waren eigentlich auch schon von Anfang an sehr zielgerichtet am Werk. Es wurde an Demos gearbeitet, die wir dann an die Radiostationen schickten.

Marc: Irgendwann gingen wir zur grössten Radiostation Dänemarks und legten eine Demo CD von uns ins Brieffach von jedem DJ.

Hajlte: Verpackt wie ein Geschenk und mit Grusskarte! (beide lachen) Aber es hat funktioniert.

Marc: Ja, diese eine Frau, die ein Nachtprogramm moderierte rief uns an und fragte, ob sie den einen Song spielten dürfe.

Hjalte: Und ein paar Nächte später blieben wir auf und hörten um 5 Uhr in der Früh unseren Song zum ersten Mal im Radio! Das war cool!

Zum Schluss: Eure persönlichen Musiktipps?

Marc: Hm… auf dem neuen PJ Harvey Album hat es ein absolut tolles Lied. Ich weiss jetzt den Titel gerade nicht mehr, moment… (kramt in seiner Jacke nach dem MP3 Spieler). Ah schade, da ist es nicht drauf. Aber hör dir einfach mal die neue von PJ Harvey an!

Hjalte: Und das neue Muse Album musst du dir auch mal anhören. Das mag ich sehr…

Ok! Ich danke euch für das Interview und alles Gute für den Gig heute Abend!

Marc: Ja, danke…

Hjalte: Ich danke dir…

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