Die Nagelprobe
Alex Rechsteiner - Der Schweizer Regisseur, Musiker und Bildhauer Luke Gasser bringt mit Die Nagelprobe seinen vierten Film in die Kinos. Der Obwaldner hat das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und den Soundtrack komponiert. Im Sagen-Thriller sind neben Laienschauspielern auch René Rindlisbache...
Auf einer Baustelle für ein Einkaufszentrum im obwaldnerischen Giswil wird ein geheimnisvolles Brett mit geschmiedeten Nägeln gefunden. Die junge Archäologin Nina (Irène Ludin) sowie ihr Chef Staatsarchivar Rolf Aschwanden (Polo Hofer) werden auf den Plan gerufen um das Objekt zu untersuchen. Nachdem sich herausstellt, dass das Brett einen historischen Wert hat, droht der beantragte Baustopp das Millionenprojekt in Gefahr zu bringen. Während Aschwanden und Standort-Manager Theo Bertschi (René Rindlisbacher), der nicht viel von den "weichen Faktoren" hält, versuchen den Fund unter den Teppich zu kehren, macht sich Nina auf die Suche nach dem Geheimnis des Bretts. Sie stösst dabei auf eine düstere Sage aus dem Mittelalter deren Protagonisten sie in Visionen verfolgen und dazu drängen eine alte Fahne ins Tal zu bringen.
Luke Gasser versucht sich nach Anuk - der Weg des Kriegers, Fremds Land und Baschis Vergeltung wieder mit einem low-Budget Sagen-Film. Obwohl die Idee anhand einer alten Schweizer Sage einen spannenenden und geheimnisvollen Thriller zu schaffen nicht schlecht ist, scheitert Die Nagelprobe an sich selber. Angefangen bei der löcherigen Handlung und den hölzernen Dialogen gibt es auch auffällige Schwächen im Schnitt und im Timing des Films. Der Schweizer-Film-Goodwill-Bonus des Zuschauers ist leider schnell verspielt, daran kann auch Polo Hofer nichts ändern, der als Staatsarchivar nicht glaubwürdig ist und sich in seiner Rolle offensichtlich auch nicht wohl fühlt. Den anderen Schauspielern kann kein Vorwurf gemacht werden, denn sie versuchen aus den schwachen Dialogen das Beste rauszuholen. Am Ende bleiben einige lose Enden, denn Gasser will mit Die Nagelprobe zu viel und macht dabei gleich noch alles selber. Ein wenig mehr Arbeitsteilung würde den tollen Ideen des Innerschweizers sicher gut tun.
Bewertung: 1.5 von 5
- Land: Schweiz
- Dauer: 94 Minuten
- Genre: Thriller, Sagen
- Regie: Luke Gasser
- Darsteller: Irène Ludin, René Rindlisbacher, Polo Hofer
- Kinostart: 4. März 2010
- Verleih: Frenetic
- Bilder: Frenetic
- Trailer und Infos: Offizielle Webseite