Andy LeMaster von Now It´s Overhead
Marie-Charlotte Maas - Zusammen mit seiner Band Now It´s Overhead war Sänger Andy LeMaster vergangenen Donnerstag,25.01., zu Gast in Basel. Students.ch bekam die Möglichkeit ihm vor dem Konzert ein paar Fragen zu stellen. Vergangenen Donnerstag trat die amerikanische Band Now It´s Overhead in der B...
Vergangenen Donnerstag trat die amerikanische Band Now It´s Overhead in der Baseler Kaserne auf. Im Vorfeld des Konzertes unterhielt sich Students.ch mit Sänger und Gründer der Gruppe Andy LeMaster über gute und schlechte Bands, Jugendsünden, Saddle- Creek und natürlich den Namen Now It´s Overhead.
Students.ch: Ihr seid ja alle in zwei Bands tätig- ist das nicht sehr stressig?
Andy LeMaster: Es ist tatsächlich sehr schwierig Dinge zu planen, wenn alle in zwei Bands tätig sind, aber wir sind natürlich immer up to date was die anderen Bandprojekte angeht. Vielleicht ist es sogar einfacher als man es sich vorstellt, die Sachen werden ja immer einige Monate im Voraus geplant, und so kann man die Termine von Now It´s Overhead um die anderen herum legen. Aber man muss auf jeden Fall sehr darauf achten.
Das kann ja teilweise schwierig sein- also ist es manchmal auch so, dass jemand aus der Band nicht mit auf Tour gehen kann?
Das stimmt. Es sind ja auch viele Leute an den Aufnahmen von Now It´s Overhead beteiligt. Und die haben eben ja auch noch andere Projekte. Zum Beispiel Orenda und Maria- sie haben ja noch ein separates Projekt (Anm. der Red.: Orenda Fink und Maria Taylor sind Mitglieder der Saddle- Creek Band Azure Ray) – also sind sie zwar immer bei den Studioaufnahmen dabei, aber manchmal nicht auf Tour – diesmal auch nicht.
Aber es klappt trotzdem ganz gut – zum Beispiel bei dem neuen Album, auch wenn es also keine wirklich permanente Mädchenpräsenz bei uns gibt. (Lacht)
Du bist ja der Gründer der Band und ich habe gelesen, dass sie zunächst eigentlich nur ein Projekt sein sollte. Warst Du dann so überrascht vom Erfolg der Band, dass Du gedacht hast, wir machen einfach weiter?
Ja, ein bisschen war es so- ich nehme ja neben den Arbeiten mit meiner Band auch noch Produzent für andere Bands und zunächst war ich dann aber allein im Studio und habe meine eigenen von mir geschriebenen Songs aufgenommen und bevor ich mir dessen bewusst war hatte ich schon ein Album fertig und hatte einige Leute die auf der Platte zu hören waren- also dachte ich „Hey, lasst uns eine Band gründen“. Und. Dann hat Saddle- Creek die Platte rausgebracht und dann hat es uns einfach erfüllt zu touren und neue Songs aufzunehmen , also haben wir weiter gemacht- sozusagen ein langsames Entstehen- ein langer Weg, und jetzt ist es eine Freude, dass alles so gelaufen ist- und wir machen weiter.
Wenn man über Saddle- Creek liest, klingt es immer mehr nach einer Familie als nach einem Label- ist es tatsächlich so- jeder ist mit jedem befreundet?
Es ist wirklich so- es ist anders als bei anderen Labeln, denn jeder kennt jeden schon so lange und das Label wurde begonnen nach dem Motto junge Teenager starten ihr eigenes lokales Label und das ist einzigartig, und Saddle Creek ist dann groß geworden in diesem Business und zu einem richtigen Label geworden und jeder ist mit Saddle Creek gewachsen. Und darum ist es mehr wie eine Familie, jeder kennt jeden, alle wuchsen zusammen auf. So ist es wirklich.
Was denkst Du? Wenn die einzelnen Mitglieder von Now It´s Overhead gezwungen würden, sich zwischen Now It´s Overhead und ihrer anderen Band zu entscheiden? Was machen sie?
(Lacht) Oh, nein! Gute Frage- ich glaube wir müssten sie fragen- wahrscheinlich hängt es von mir ab, von meiner Stimmung und wie ich mich im Bus verhalten haben oder so, ich weiß es nicht- puh, ich weiß es wirklich nicht, also Clay unser Schlagzeuger ist ja neben mir das einzig feste Mitglied von Now It´s Overhead – er würde sich wohl für Now It´s Overhead entscheiden. Die anderen würden sicher sagen, dass sie es nicht wissen. (Muss lachen) Dann sage ich halt ich gehe raus und finde andere Leute für die Band.
Stell dir vor, jemand käme zu dir und würde sagen : von heute an darfst du nicht mehr als Musiker arbeiten- was machst du dann?
Ich denke ich würde etwas mit Visuell Art machen- das mag ich sehr- ich habe auch meinen Abschluss an der Schule in Zeichnen gemacht, also würde ich das machen. Wobei zunächst würde ich sicher einfach versuchen das zu malen was ich gut finde und versuchen die Bilder zu verkaufen und zu überleben, und wenn das nicht klappt Graphik Design, das finde ich interessant. Ich habe einen Plan in der Hinterhand. (lacht)
Wenn Du das Angebot bekämst in einem Film mitzuspielen, welchem auch immer, auch einer der bereits lief, welche Rolle hättest Du gerne?
Da habe ich nie drüber nachgedacht. (Überlegt) Also... es müsste eine Rolle sein, die meiner Persönlichkeit sehr entspricht - ich denke nicht, dass ich in der Lage bin eine große Rolle zu spielen und meine Fähigkeiten als Schauspieler auszuprobieren. Also, wem bin ich am ähnlichsten? Vielleicht, mh... eine Jim Carrey Rolle- nein, ist nur Spaß- oder Ebenezer Scrooge in der Weihnachtsgeschichte- nein, ich mache Scherze- ich denke ich wäre die kleine Maus in dem alten Disney Cartoon „The American Tale“. Da war ich glaube ich fünf Jahre alt. Ja das wäre ich gern.
Welche Musik hörst Du so privat? Was war beispielsweise das letzte Album, das Du gekauft hast?
Was war das noch? Ich glaube es war das Midlake Album. Das Album ist wirklich sehr gut!
Und der letzte Film?
Tja, ich habe heute im Bus V wie Vendetta gesehen- nicht dass das mein Filmgeschmack wäre, aber.. na ja, das war halt der letzte. Es ist aber ein ganz cooler Film. Wir haben heute bei einem Laden gestoppt und eine ganze Ladung DVDs gekauft.
Das letzte Buch?
“Running with Scissors: a memoir“ von Augusten Burroughs. Es ist ein autobiographisches Buch- sehr düster. Wirklich sehr gut.
Erinnere dich mal zurück an deine Jugend- was war die schlimmste Band die Du dir je angehört hast?
Also am peinlichsten war –oje, da waren so viele, ich muss die schlimmste raussuchen- wahrscheinlich Winger. Das war eine ganz üble Hair Metal Band- ich war damals so jung, dass ich alles gar nicht verstanden habe- es ging einfach nur um irgendeine Musik- und so bin ich in den Laden und das stand auf einem Plakat und so dachte ich: Ok, das nehme ich.
Und zu einem Konzert welcher Band würdest Du niemals gehen, weil sie einfach zu schlecht sind?
Mh, also, es gibt so viele- oh Gott, es gibt wirklich so viele. (Überlegt lange) Ich denke Nickelback, was denkst Du? Aber es gibt sicher noch schlimmere.
Folgende Situation: Du bekommst das Angebot zu einem Gastauftritt bei einer anderen Band- über welches würdest Du dich besonders freuen?
Ja, einige- besonders seit ich auch als Produzent arbeite. Es ist aber nicht so, dass das so ein Tagtraum von mir wäre mit einer anderen Band zu touren, eben weil ich ja auch mit vielen anderen Bands arbeite und weiß wie das ist. Aber, wie auch immer, ich denke eine wäre – oh man, es gibt so viele.. Aber ich fände es toll im Studio mit Brian Eno zu arbeiten. Als Produzent und Musiker. Er ist ein ganz großer. (Anm. der Red.: Brian Eno war Gründungsmitglied der Glam- Rock Band Roxy Music)
Was bedeutet der Name Now It´s Overhead?
Es ist kein gebräuchlicher Ausdruck- es bedeutet eigentlich nichts Bestimmtes – es bedeutet vielmehr für mich viel- es sollte alles was wir machen zusammenfassen und das tut es für mich. Etwas düsteres, aber auch etwas helles, schönes. Es ist schon abstrakt – aber alle Konnotationen die der Name haben könnte mag ich, denn sie passen sehr gut zu unserer Musik.
Also hast Du den Namen ausgewählt?
Ja, aber ich hatte Hilfe- es muss 2000 gewesen sein bevor das erste Album rauskam, ich war auf Tour mit einigen Leuten, ich erinnere mich nicht mehr genau wer was dazu beigetragen hat, aber ich habe dann letztendlich gesagt: das ist der Name!
Vielen Dank für das Interview.
Ich danke dir.