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2. März 2010, 15:59 Music Interview

Gustav: Dreimal Sex - aber nie zu dritt!

Andreas Rohrer - Der Freiburger Indie-Chansonnier Pascal Vonlanthen alias Gustav kreierte ein Monster, taufte es 666 und kratzt an den Charts. Mit students.ch sprach er über Hass, Liebe und Heavy Metal.students.ch: Gustav, du sagst du empfindest Geschichten auf diesem Album. Was meinst du damit?...

Der Freiburger Indie-Chansonnier Pascal Vonlanthen alias Gustav kreierte ein Monster, taufte es 666 und kratzt an den Charts. Mit students.ch sprach er über Hass, Liebe und Heavy Metal.

students.ch: Gustav, du sagst du empfindest Geschichten auf diesem Album. Was meinst du damit?

In jedem Song verarbeite ich Bilder oder Klänge die ich in meinem Leben empfinde. Ich sammle alles in Notizen, Zeichnungen, oder drücke Ideen ins Handy wenn es sein muss. Meine Songs sind eben keine erfundene Geschichten, sondern alles selber Erlebtes, so authentisch wie möglich. Dieses Album ist deshalb sehr persönlich. Ich habe auch alles selber gemacht, inklusive der Zeichnungen!

Du kannst ganz schön hässig sein auf 666. Im Song Saftsack wetterst du über Saftsäcke, die dir den Schlaf rauben. Wer raubt dir den Schlaf?

Meine Kinder! (lacht) Nein, ich hatte kürzlich mit Leuten zu tun, die mich einfach nur nerven. Ich musste mal austeilen! In diesem Song sage ich einfach was ich denke, nicht über eine spezielle Person zwar, aber über alle die mich aufregen.

Du wetterst auch gegen den Schweizer Bünzli!

Du meinst in Thujahaag? Es ist allgemein gegen Leute, die ihr eigenes Gärtchen hegen und pflegen, sich aber einen Scheissdreck um alles andere da draussen kümmern. Auch ich erwische mich manchmal in dieser Situation – kurz vor dem Abdriften ins Spiessertum! (lacht) Ich werde halt auch älter, bin kein rebellischer Teenager mehr.. Und es ist schon ein Schweizer Phänomen: Hauptsache uns gehts super. Dann einmal im Jahr 50 Stutz spenden und gut ist. Das möchte ich hinterfragen.

Eines deiner Merkmale ist die Zweisprachigkeit. Auf 666 sind auffallenderweise die französischen Songs über die Liebe und die deutschen Songs eher die böseren.. Zufall?

Oh das war keine Absicht. Aber Französisch ist wohl geeigneter für die die Liebe. Aber auch in den französischen Songs habe ich kritischer Töne drin, wie in der Single Bout du monde.

Und dann wär da noch die Liebe zu Dritt! Du besingst die Ménage à trois – wie bist du denn privat unterwegs?

Ehrlich, unter den 12 Songs gibt es eine erfundene Geschichte. Das ist der Dreier! (lacht) Nein, hört den Song bis zum Ende – da ist noch eine Überraschung bereit. Ich sag nur so viel: Es sind nicht drei Menschen.

666 – du bist bekennender Heavy Metal Fan – deine eigene Musik aber hörbar anders. Wieviel Heavy steckt in deiner Musik?

Ja, ich höre immer noch viel Metal! Und ich denke die Live-Attitüde unserer Band ist ziemlich straight in your face, also Gas geben. Halt ein bisschen auf eine andere Art und Weise als im Heavy Metal.. Auf dem Album aber herrscht eine andere Welt. Das Album ist gemütlicher. Für zu Hause. Aber live – meine Band heisst auch die Hellbrothers – da krachts in der Bar! Und das 666 von Iron Maiden haben wir auch schon gecovert! Meine Lieblingsband ist aber bis heute noch Slayer. Selber spielen tu ich aber lieber Chansons.

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