Uni Basel: Wie weiter nach dem Bachelor?
Andreas Rohrer - Mittlerweile blickt die Universität Bassel fast auf ein Jahrzehnt Erfahrungen mit dem Bachelor-/Mastersystem zurück. In allen Fakultäten haben die ersten Jahrgänge die Bachelorstufe abgeschlossen. Das neue System wirkt sich, wie die Erfahrungen bei der Studienberatung zeigen,...
Vor 10 Jahren sind die Schweizer Universitäten in den sogenannten Bolognaprozess eingestiegen und in der Zwischenzeit sind alle Studiengänge zweiphasig in eine Bachelor- und Masterstufe unterteilt. Mit diesem Kraftakt in Richtung internationaler Anpassung der Studiengänge wurden viele Erwartungen aber auch Befürchtungen verknüpft und es werden wohl weitere zehn Jahre ins Land ziehen, bis schlüssig beantwortet werden kann, wie das neue Studiensystem die Hochschullandschaft verändert haben wird. Erste, allerdings nicht wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse deuten sich in der Jahresstatistik der Studienberatung an. Die Themen der Beratungen scheinen sich zu verändern. Fragen zur Studienorganisation und Beratungen von Studienabbrecher/innen nehmen tendenziell ab. Dies würde darauf schliessen lassen, dass tatsächlich eine Auswirkung des neuen Studiensystems darin besteht, dass die Studienpläne besser strukturiert sind und es in der Folge auch weniger Studienabbrecher/innen gibt. In Gegenzug nimmt eine andere Klient/innengruppe zu, nämlich Studierende die sich gegen Schluss des Bachelorstudiums mit den obenerwähnten Fragestellungen an die Studienberatung wenden.
Mehr als 90 Prozent der Studierenden streben nach dem Bachelor- einen Masterabschluss an
Die Frage „Soll ich einen Masterstudiengang in Angriff nehmen?“ wird grossmehrheitlich bejaht. Die Analysen des Bundesamtes für Statistik legen den Schluss nahe, dass mit Ausnahme der Wirtschaftswissenschaften und einigen Fächern der Geistes- und Sozialwissenschaften mehr als 90 Prozent nach dem Bachelor- ein Masterstudium aufnehmen. Aber auch in den Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften liegt die Übertrittsquote bei mindestens 80 Prozent. Allfällige Erwartungen, mit dem Bachelorabschluss würde eine effiziente, kurze, kostengünstige und erst noch berufsqualifizierende Variante eines Universitätsstudium geschaffen, müssen gedämpft werden. Es soll an dieser Stelle dahingestellt bleiben, ob den Universitäten in Zukunft die Erfindung dieser eierlegenden Wollmilchsau gelingen wird. Vorerst muss zur Kenntnis genommen werden, dass der Masterabschluss als eigentlicher Studienabschluss zu sehen ist.
Für die überwiegende Mehrheit der Studierenden stellt sich also nach dem Bachelor die Frage: „Welchen Master soll ich in Angriff nehmen?“. Die Situation bei der Beantwortung dieser Frage wird zunehmend komplexer. Es gibt zwar die Möglichkeit, das Studium im gleichen Fach mit dem Master fortzusetzen. Dann stellt sich nur die Frage der Vertiefung. Daneben gibt es aber eine stetig wachsende Zahl an spezialisierten Masterstudiengängen. Dies sind interdisziplinäre Studiengänge, die im Anschluss an verschiedene Bachelorstudien aufgenommen werden können. Ein Beispiel wäre der Studiengang in Nachhaltiger Entwicklung, der mit einem geistes- und sozialwissenschaftlichen, einem wirtschaftswissenschaftlichen oder mit einem naturwissenschaftlichen Bachelor in Angriff genommen werden kann.
Um über die vielfältigen Möglichkeiten nach dem Abschluss des Bachelorstudiums zu informieren, führt die Universität Basel vom 16. bis zum 18. März jeweils am Vorabend eine Masterinfowoche durch. An den breit angelegten Informationsveranstaltungen werden rund achtzig Masterprogramme aus allen Fachbereichen vorgestellt.
++ Die Universität Basel lädt zur Masterinfowoche ++
- 16. bis 18. März 2010
- jeweils 18.00 bis 20.00 Uhr, Kollegienhaus, Petersplatz 1, 4003 Basel.
- Dienstag, 17. März 2010
- Masterstudiengänge in den Fächern Wirtschaft, Jurisprudenz, Gesundheit und Psychologie
- Mittwoch, 17. März 2010
- Masterstudiengänge in den Naturwissenschaften
- Donnerstag, 18. März 2010
- Masterstudiengänge in den Geistes- und Sozialwissenschaften
Die Universität Basel offeriert den Besucher/innen während der Infoveranstaltungen einen Apéro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen: http://www.unibas.ch