Precious
Katrin Sevinc - Das stark übergewichtige afroamerikanische Mädchen Claireece (Gabourey Sidibe) wird von ihren Eltern Precious („liebenswert, wertvoll“) gerufen und man wundert sich bis zum Schluss warum bloss, so schrecklich wird sie von ihnen misshandelt. Von ihrem Vater wird sie immer wi...
Die bösartige Mutter ist dagegen, Precious soll gefälligst Sozialhilfe beantragen, wozu soll sie Lesen und Schreiben lernen? Mo’Nique, in den USA eine populäre Komikerin, wurde für diese Rolle mehrfach ausgezeichnet, zuletzt auch mit einem Golden Globe und dem Oscar als beste Nebendarstellerin. Den Oscar hätte sie nur schon für die Szene in der sie einer Sozialarbeiterin die liebende Mutter und Grossmutter mit Enkelkind im Arm vorspielt - und dabei ehrerbietig schildert wie sehr sie sich doch um Arbeit bemüht - verdient. Precious trumpft auch mit überraschend besetzten Nebenfiguren auf, so spielen die Popstars Lenny Kravitz und Mariah Carey durchaus überzeugend einen Krankenpfleger und eine Sozialarbeiterin.
Lee Daniels Sozialdrama nach dem Roman Push von Sapphire geht unter die Haut. (Oscar für das beste adaptierte Drehbuch für Geoffrey Fletcher.) Und man ist dankbar für die Fantasiesequenzen, die das ganze etwas erträglicher machen. Besonders gelungen sind hier die Fotoalben mit lebendig werdenden Fotos und die Sequenz in der Precious sich und ihre Mutter in einen italienischen Filmklassiker träumt und in dem die Mutter sich endlich mal um sie kümmert. Und man freut sich mit mit Precious, als diese am Ende ihre Kinder nimmt und glücklich lächelnd ein selbstbestimmtes Leben wagt.
Bewertung: 3.5 von 5
- Titel: Precious
- Land: USA
- Dauer: 110 Min.
- Drehbuch: Geoffrey Fletcher nach der Romanvorlage von Sapphire
- Regie: Lee Daniels
- Darsteller: Gabourey Sidibe, Mo’Nique, Paula Patton, Mariah Carey, Lenny Kravitz
- Verleih: Ascot Elite
- Filmstart: 18. März 2010