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28. November 2007, 23:32 Konzert Music

Review: Bugge Wesseltoft im Moods

meng tian - Solo-Piano goes Electronica: Der norwegische Keys-Mann Bugge Wesseltoft präsentierte ein ungewöhnliches Solo-Programm eines zeitgenössischen Jazzpianisten am unerhört-Festival. Wieder einmal ein Norwege, der provoziert, riskiert und dadurch inspiriert. Was in Skandinavien in ...

Solo-Piano goes Electronica: Der norwegische Keys-Mann Bugge Wesseltoft präsentierte ein ungewöhnliches Solo-Programm eines zeitgenössischen Jazzpianisten am unerhört-Festival.

Wieder einmal ein Norwege, der provoziert, riskiert und dadurch inspiriert. Was in Skandinavien in den letzten Jahren an Jazz und lyrischen Pop geschaffen wurde, ist keineswegs ein temporärer Hype wie Reggaetone in Mainstream, sondern eine anhaltende Inspirationsquelle. Bugge Wesseltoft - der Pianist, der gern und viel mit elektronischen Elementen arbeitet -, zeigte auch in seinem neusten Solo-Piano-Programm die eigene, unverwechselbare Persönlichkeit im Rahmen von unerhört-Festival am 26. November im Zürcher Moods.

Der sonst oft als Groove-Mann in Bands funktionierende Bugge fing bei seinem Solo-Konzert mit einem Stück voller skandinavischem Ambiente an: luftige aber schwere Klangfarben, wunderschöne und doch anspruchsvolle Melodien. Nach und nach konnte er sich aber nicht mehr still halten. Wie viele Pianisten es heutzutage versuchen, arbeitete er auch mit allen Stellen des Flügels. Nur ging er noch weiter. Er erzeugte aus den verschiedensten Winkeln des Flügels Töne und spielte perkussive Loops damit ein, über die er später mit Hilfe eines Computers und eines Soundgeräts in eine One-Man-Backup-Band verwandelte und darüber weiter am Soundnetz spinnte. Dass ein Solo-Pianist derart viel mit elektronischen Elementen arbeitet und sich nicht hauptsächlich dem akustischen Aspekt eines herkömmlichen Solo-Piano-Konzept widmet, ist nicht oft zu sehen. Aber wozu gewöhnlich sein, wenn man aussergewöhnlich ist. Sogar die Zugabe - der ordinäre Jazz-Standard "Take five" - spielte Bugge mit einem Augenzwinkern in eigener Maniere, dass man sich fragt, wie er sich das bloss gedacht hat.

Wer Keith Jarrett von Bugge Wesseltoft erwartete, der ein technisch und melodiös fantastisch schönes Solo-Piano-Konzert abgibt, konnte nicht mit vollends erfüllter Erwartung nach Hause gehen. Doch wer Bugge Wesseltoft von Bugge Wesseltoft erwartete, wurde sicherlich nicht enttäuscht. Erfrischend, anders, lobenswert!

www.moods.ch

www.unerhoert.ch

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