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7. April 2010, 00:00 Music Festivals Interview

Katzenjammer: Schreien, Tanzen, Whiskygläser

Andreas Rohrer - Augenreiben am m4music: Vier norwegischa Ladies rumpeln, schreien und spielen gefühlt jedes Instrument der Welt. Katzenjammer sind ein Spektakel. Andi Rohrer sprach mit Katzenjammer-Anne Marit über die neuste ungewöhnlichste Band.



students.ch: Sag mal, gibt es überhaupt ein Instrument, das du noch nie in der Hand hattest?
Ja, sogar mehrere! Wir würden gerne mal Geige spielen, das kann nämlich keine von uns. Ein Freund von uns versucht gerade, uns das Instrument beizubringen. Aber auch Cello, Klarinette und viele mehr fehlen uns noch.

Führst du eine Liste mit Instrumenten, die du noch spielen möchtest?
Nein. Bei uns entscheiden die Songs, welche Instrumente wir brauchen. Wenn wir eine Melodie im Kopf haben, und der Song verlangt zum Beispiel den Sound eines Banjos, dann muss eben ein Banjo her! Und jemand muss es dann lernen.. (lacht) Wir hatten nicht geplant, auf unserem Album 15 Instrumente zu verwenden. Das passierte einfach so!

Könnt ihr euch also Sounds unabhängig von realen Tönen "denken"? Entsteht alles zuerst im Kopf?
Ja, wir haben die Sounds im Kopf und müssen dann rausfinden, wie wir die Sounds umsetzen können. Natürlich gibt es im Songwriting Strukturen, woran wir uns halten müssen, aber bei einzelnen Tönen ist das völlig frei.

Ist es euch jemals nicht gelungen, die Sounds in euern Köpfen umzusetzen?
Äähm... (überlegt lange) Nein. Nicht dass ich mich erinnern könnte. Wir schreien, klatschen, hauen an die Wand, schlagen auf Keksbüchsen herum, wir nehmen uns einfach alles, was wir finden und versuchen neue Töne zu erzeugen.

Eure Live-Performances sehen ziemlich chaotisch aus. Wieviel davon ist geplant und wieviel ist improvisiert?
Ja, wir haben eine Setlist, damit alle wissen, welche Songs in welcher Reihenfolge gespielt werden sollte. Aber sonst? Alles kann passieren. Wir wechseln die Instrumente untereinander aus, spielen spontane Dinge.. und auf der Bühne kämpfen wir mit einem rieseigen Durcheinander von Kabeln! Da stolpern wir drüber und sowas lässt sich natürlich nie planen. Ich habe immer Angst, dass sich jemand einen Fuss bricht...

Ihr wechselt munter die Instrumente auf der Bühne. Gibt es Instrumente, die du nicht magst und dann ziemlich nervös wirst wenn du es auf der Bühne plötzlich in den Händen hältst?
Ja natürlich kann auch passieren, dass ich ein Instrument erwische, das ich nicht beherrsche. Und ja, dann werd ich ziemlich nervös (lacht). Bei mir ist das zum Beispiel das Schlagzeug... Aber das ist der grosse Spass an unsere Band. Die Konzerte sind ein Erlebnis für alle Beteiligten!

Auf euer Homepage stellt ihr euch mit einem Trinkspruch vor! Wie besoffen ist Katzenjammer?
Wir trinken eigentlich sehr wenig. Während und nach den Konzerten sind wir eher langweilig. Doch grundsätzlich lieben wir Whisky sehr. Wir haben alle auch ein kleines Glas mit auf der Bühne. Wir lieben den Geschmack von Whisky! Stark und rauchig muss er sein. Und manchmal kann das natürlich schon ausarten, das ist aber selten.

Und zum Schluss: Warum der deutsche Name Katzenjammer?
Der Name kommt von den Cartoons Katzenjammer Kids, dem ältesten Cartoon der Welt! Wir schauen es oft hier in Norwegen. Natürlich wissen wir, was Katzenjammer auf Deutsch heisst, und ich glaube in unserer Anfangszeit war der Name ziemlich passend (lacht). Jetzt können wir aber spielen, und der Name hat nichts mit Katzenmusik zu tun.

Bild: usgang.ch

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