Dub Spencer & Trance Hill – Return of the supercops
Michael Heger - Artist: Dub Spencer & Trance Hill Album: Return of the supercopsRelease: September 2007Label/ Vertrieb: Echo Beach/ IndigoEine Auszeichnung für den besten Bandnamen wäre ihnen gewiss. Ganz nebenbei erlösen sie all diejenigen, denen Dub schon immer etwas zu eintönig und monoto...
Album: Return of the supercops
Release: September 2007
Label/ Vertrieb: Echo Beach/ Indigo
Eine Auszeichnung für den besten Bandnamen wäre ihnen gewiss. Ganz nebenbei erlösen sie all diejenigen, denen Dub schon immer etwas zu eintönig und monoton klang. Auf Return of the supercops treiben die vier Luzerner von Dub Spencer & Trance Hill ihre eigenwillige Vision von futuristischem Dub zur Perfektion.
Jan Delay, Seeed oder King Tubby sind nur einige Namen, die dem deutschen Label Echo Beach angehören. 2006 wurde das Hamburger Kultlabel auch auf eine Band schweizerischer Herkunft aufmerksam. Diese Zusammenarbeit sollte später in Nitro münden, dem Debutalbum von Dub Spencer & Trance Hill, welches in zahlreichen Magazinen Bestnoten erhielt und von der deutschen „Reggae-Bibel“ Riddim zum Dub-Album des Monats gekürt wurde. Zu dieser Zeit bestand die Band noch aus Masi Stalder am Bass, Adi Pflugshaupt, der für die Elektronik zuständig war und Saxophon spielte, und dem Schlagzeuger Christian Niederer. Die drei spielten etliche Konzerte im In- und Ausland und traten unter anderem am Summerjam in Köln sowie an den Jazzfestivals in Wilisau und Schaffhausen auf. Adi und Christian verliessen im September 2006 die Band, welche mit Julian Diller, (Schlagzeug, Dubs) Philipp Greter (Keyboards, Dubs) und Markus Meier (Gitarre, Vocals) zum Quartett heranwachsen sollte.
Dub Spencer & Trance Hill (www.dubspencer.ch)
In dieser Formation entstanden im Frühling dieses Jahres zwanzig neue Songs, von denen schlussendlich elf den Weg auf Return of the supercops gefunden haben. Um eines vorweg zu nehmen: Das neue Album ist noch besser als sein Vorgänger. Dub Spencer & Trance Hill haben sich seit Nitro nicht nur personell, sondern auch musikalisch weiterentwickelt. Die Songs klingen ausgefeilter und legen gegenüber dem Vorgänger nochmals an Biss zu. Zwar ist das Saxophon verschwunden, Gitarre und Keyboards steuern jedoch ihren Teil dazu bei, dass die Musikwand keinesfalls Lücken aufweist. Nicht von ungefähr hört man Return of the supercops an, dass die vier Musiker Meister ihres Handwerks sind. Drei von ihnen haben an der Musikhochschule in Luzern studiert und mit Philipp Greter haben sie einen Elektronik-Tüftler an Bord, welcher sich seit seiner Jugend mit elektronischer Musik befasst.
Dub Spencer & Trance Hill (www.dubspencer.ch)
Das Resultat dieser Kollaboration hört sich, banal ausgedrückt, einfach saumässig gut an. Mal rockig-groovend, mal chillig-jazzig und mit einer ordentlichen Prise psychedelischen Schnickschnacks. Ausufernde Gittarren-Soli folgen wilden Soundwellen und ab und zu finden sogar verzerrte Vocals den weg auf das neue Album. Das Stück Goboi fährt mit einem regelrechten Country-Intro vor, um sich in sphärischen Dubsounds zu verlieren, welche mehr "Goboi"-Feeling vermitteln, als es Country je erträumen liesse. Doch die vier Asphalt-Cowboys können auch anders, wie das Stück Supercops zeigt, dessen Arschkick-Rock-Einlagen den perfekten Soundtrack für eine Actionszene mit Faustkämpfen des namensspendenden Spaghetti-Western Duos abgeben würden. Auch Trance On Hill rockt erstmal gewaltig los, bevor man von einer hinreissenden, solierenden Gitarre in die Tiefen der dub-spencerischen Sound-Gefilde gezogen wird. Allen Stücken gemein ist, dass immer ein grosser Raum für Experimente und Spielereien bleibt, was dem Album das gewisse Etwas verleiht. Manchmal fühlt man sich sogar ein bisschen dazu hingerissen, gewisse Parallelen zum Prog-Rock zu ziehen. Eines ist gewiss: Return of the supercops ist ein grossartiges Album mit jeder Menge Innovation, Spielfreude und einer Leichtigkeit, die in der hiesigen Musiklandschaft seines Gleichen sucht. Etwa so, als würde man Lee „Scatch“ Perry, Massive Attack und Pink Floyd in einen grossen Topf schmeissen, mit ein bisschen Spaghetti-Western-Flair würzen, kräftig umrühren und das Ergebnis im Jahre 2007 in einem Jazz-Club auftreten lassen. In diesem Sinne: Acht Fäuste für ein Dub-Hallelujah!
Links:
Dub Spencer & Trance Hill Website (inklusive free Track von "Return Of The Supercops")