Cypress Hill - "Rise Up"
Marco Büsch - Um Cypress Hill als Gruppe ist es in den letzten Jahren ziemlich ruhig geworden - Zeit, dies zu ändern, dachte sich die Latino-Rapgruppe. Die Gästeliste auf dem Album lässt einen schwierigen Spagat vermuten, das Erfolgsrezept wurde jedoch grösstenteils beibehalten: Es geht te...
Der Vorbote des Albums und Titeltrack "Rise Up" liess schon vermuten, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt hat. Niemand Geringeres als Tom Morello, seines Zeichens Gitarrist bei Rage Against The Machine, wurde mit ins Boot geholt und das Ergebnis ist ein Crossover-Raptrack der feinsten Machart. Dieses Ding wird live sicher keinen ruhig lassen. Dies geling der zweiten Morello/Cypress Hill-Zusammenarbeit ("Shut 'em down") wahrscheinlich auch, dabei klingt sie wie "Rise Up", nur langweiliger. Auf "Trouble Seeker" mit Daron Malakian von System of a Down geht es dann gleich noch etwas metal-lastiger zu und her, was auf jeden Fall auch zum Durchdrehen einlädt. Diese drei Songs sind so etwas wie die Live-Speerspitze des Albums und dieser Funktion werden sie auch ohne weiteres gerecht.
Auf der anderen Seite stehen die hip-hoppigeren Songs des Trios, welche den rockigeren in keiner Weise nachstehen. Die drei scheuten keine Mühe und fahren mit Produzenten wie Pete Rock, Jim Jonsin, Jack One und DJ Khalil auf, während B-Real und DJ Muggs selbst auch noch Hand anlegten. Cypress Hill lassen sich aber musikalisch nicht in eine Ecke drängen und so rappen sie unter anderem auf oldschooligen Tunes ("Pass The Dutch"), zu kubanischen Klängen ("Armada Latina) und straighten Hip-Hop-Beats ("Get It Anyway") über Weed und den täglichen Struggle.
Cypress Hill ist auf der einen Seite eindeutig noch etwas rockiger geworden und auf der anderen Seite machen sie die gleiche Musik wie seit Jahren und diese machen sie unerreicht gut. Wieso etwas ändern, wenn es auch nach Jahren noch Spass macht zuzuhören. Weiter so!