Parov Stelar - Shine
Michael Heger - Artist: Parov Stelar Album: ShineLabel/ Vertrieb: Etage Noir/ Soulfood MusicRelease: Oktober 2007Parov Stelars Shine verwöhnt die Ohren gemütlicher Stubenhocker ebenso wie es Partygänger zum Tanzen bringt. Die Mischung aus Jazz, Electro, Pop und Downbeat bereitet, trotz schwac...
Album: Shine
Label/ Vertrieb: Etage Noir/ Soulfood Music
Release: Oktober 2007
Parov Stelars Shine verwöhnt die Ohren gemütlicher Stubenhocker ebenso wie es Partygänger zum Tanzen bringt. Die Mischung aus Jazz, Electro, Pop und Downbeat bereitet, trotz schwachem Beginn, mit zunehmender Laufzeit immer mehr Spass.
Er gehört zu den heissesten Musikexporten Österreichs seit Kruder & Dorfmeister: Marcus Füreder. Schon auf etlichen Releases frönte der Produzent und DJ seiner Liebe zu Jazz, House und Downbeat. Seine Musik veröffentlichte er überwiegend über sein eigenes Label Etage Noir unter verschiedenen Pseudonymen wie Plasma oder Parov Stelar. Unter letzterem ist vor kurzem das dritte Album erschienen. Die Musik steht klar im Vordergrund, der kommerzielle Erfolg scheint weniger wichtig zu sein. Wie sonst könnte man erklären, dass die schwächsten Stücke dieser Platte gleich am Anfang stehen, während die CD mit jedem Stück besser wird? Oder vielleicht doch gerade deshalb, weil sie am massentauglichsten sind?
Warm und sanft eröffnet Gastsängerin Kristina Lindberg Parov Stelars neues Album Shine. Das Stück ist Pop pur; ohne grosse Höhepunkte plätschert es leider seicht vor sich hin. Auf Come Closer folgt Good Bye Emilie, auf Kristina Lindberg, Gabriella Hänninen. Die Beats werden etwas fetter, die Stimme rauer und die Stimmung jazziger. Der Verschleiss an Gastsängerinnen erhöht sich bereits mit dem dritten Track auf deren drei. Lilja Bloom vermag jedoch als erste der drei wirklich zu überzeugen und sorgt dafür, dass das Titelstück Shine zur Singleauskupplung wird. Gleichzeitig bildet dieses Stück eine Art Tor zum durchs Band überzeugenden zweiten Teil des Albums. Tango muerte heisst der erste Instrumentaltrack der Platte. In Gotan Project-Manier verbindet Parov Stelar den Tango mit Elektronik und die Elektronik mit Jazz. Einfach herrlich und noch dazu besser als die meisten Outputs des genannten Vergleichs.
Your Fire fällt wiederum poppiger aus, was jedoch der Qualität keinen Abbruch tut. Die Piano-Melodie geht sofort ins Ohr, ebenso die Stimme von Gastsänger Luke. Mit Love folgt ein weiterer Höhepunkt. Obwohl sich der Vergleich zu Moby geradezu aufdrängt, ist Love alles andere als eine billige Moby-Kopie. Dazu ist das Lied schlussendlich viel zu eigenständig, zu jazzig und vor allem: gegen Ende der Platte folgt Love Part 2 in Form von On My Way Now, welches dem Ganzen die Krone aufsetzt. Grossartig! Ebenso Autumn Beasts, welches auch in der Disco etliche Leute zum Tanzen bringen wird.
Es fällt schwer aus dem letzten Teil der Platte einzelne Stücke hervorzuheben; sowohl Crushed Island, als auch War Inside oder Happy End sind Stücke, bei denen das Prädikat Meisterwerk nicht weit entfernt scheint. Und als Zugabe und Bonustrack gibt es zum Abschluss noch den absoluten Party-Track und Dancfloor-Knaller des Albums, Homesick.
Welches Potential in Parov Stelar steckt wird auf Shine in einigen musikalischen Höhepunkte erkennbar. Dies macht Lust auf mehr, vor allem, wenn man sich Parov Stelar live vorstellt, mit Band und richtigen Instrumenten. Ein Vorgeschmack bieten folgende Konzertausschnitte, welche auch den letzten Kritiker verstummen lassen: