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6. Januar 2008, 18:43 Kultur Music

Preview: Miss Sara Sampson @ Schauspielhaus

Christina Ruloff - Schon seit Wochen hält er sie hin: „Sara Sampson, meine Geliebte! Wieviel Seligkeiten liegen in diesen Worten! – Sara Sampson, meine Ehegattin – die Hälfe dieser Seligkeiten ist verschwunden!“ Der unglückliche Mellefont schlägt sich mit nur wohl bekannten Problemen h...

Schon seit Wochen hält er sie hin: „Sara Sampson, meine Geliebte! Wieviel Seligkeiten liegen in diesen Worten! – Sara Sampson, meine Ehegattin – die Hälfe dieser Seligkeiten ist verschwunden!“ Der unglückliche Mellefont schlägt sich mit nur wohl bekannten Problemen herum. Zwar hat er Sara Sampson verführt und ist mit ihr vor ihrem zornigen Vater geflohen. Zu weiteren Schritten hat er sich aber nicht entschliessen können. Und so kommt es, wie es kommen muss: Das Paar wird nicht nur vom Vater, sondern auch von der Marwood, der letzten Geliebten Mellefonts, aufgespürt, die den Untreuen für sich zurückgewinnen will. Zur Not muss die gemeinsame, uneheliche Tochter Arabella als Druckmittel hinhalten. Doch Mellefont hat andere Pläne: Er will endlich ein anständiger Mensch werden und Sara heiraten, trotz seiner Vergangenheit...

Als „mehr unglücklich als lasterhaft“, beschreibt William Sampson seinen Schwiegersohn in Spe. Bekanntlicherweise schützen aber weder Unglück noch Laster, weder Eigenliebe noch Egozentrik, nicht einmal Tugend und beste Absichten vor Schuld. Denn um diese Schuld, die alle so menschlichen Protagonisten unweigerlich auf sich laden, geht es in der neuen Inszenierung von Gotthold Ephraim Lessings Miss Sara Sampson am Schauspielhaus Zürich. Der Schweizer Regisseur Niklaus Helbling ist Lessing - erprobt (seine Emilia Galotti feierte in dieser Saison in Frankfurt Premiere), man darf also einen anspruchsvollen und spannenden Theaterabend erwarten.

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