Digitalisierung des Alltags – Chance oder Gefahr für die Menschenrechte?
students Redaktion - Teilnehmende aus über dreissig Ländern und allen Kontinenten treffen am ersten Tag des zweitägigen Internationalen Menschenrechtsforums Luzern auf Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. «Menschenrechte und Digitalisierung des...
Google Street View und iPhone-Apps bestimmen entsprechend dem diesjährigen Thema «Menschenrechte und Digitalisierung des Alltags» die Tischgespräche. Allgegenwärtige Technologien und Menschenrechte – ein Widerspruch?
"Die Informationen, die während einer Woche in der New York Times veröffentlicht werden, sind mehr, als eine Person im 19. Jahrhundert während ihrem ganzen Leben erhalten konnte." UNESCO-Vertreter Boyan Radoykov stellt gleich zu Beginn des 7. IHRF 2010 die Informationsmenge, die jeden Tag auf uns einprasselt, in ein bemerkenswertes Verhältnis. Diese Fülle an Daten bietet Chancen und Gefahren gleichermassen. Die Frage, wie IHRF Co-Direktor Thomas Kirchschläger sie formuliert, lautet «wie gehen wir mit der Digitalisierung unserer Leben um?»
Ein zentraler Diskussionspunkt dreht sich auch dieses Jahr wieder um Menschenrechtsbildung – die Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen über die Menschenrechte. Dieser Prozess wird am IHRF nicht in einer trockenen Klassenzimmeratmosphäre angesprochen, sondern von neunzig Referentinnen und Referenten, die ihre eigenen Geschichten aus der ganzen Welt mit nach Luzern bringen.Geschichten aus erster Hand erleben die über achthundert Teilnehmenden – darunter sehr viele junge Studierende – am ersten Tag des 7. IHRF insbesondere in den rund dreissig Workshops, die an beiden Nachmittagen stattfinden. Daryl Skoog, Vice-President beim Mikrofinanzinstitut Opportunity International, zeigte anhand beeindruckender Bilder im Economy-Workshop, wie Mobiltelefone die Finanzströme in Afrika, Asien und Osteuropa revolutionieren. Rasch wird klar, dass sich die Digitalisierung des Alltags beschränkt nicht auf Industrienationen beschränkt. Diese globale Entwicklung wirft aber auch in den Industrienationen viele Fragen auf. Der zweite Tag des 7. Internationalen Menschenrechtsforums im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern wird Antworten auf diese Fragen diskutieren.