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17. Februar 2007, 00:00 CD / Vinyl

MusicStar - Twelve

Dominik Mösching - Interpret: MusicStarAlbum: TwelveRelease: 16.02.2007Vertrieb: Sony BMG Endlich, endlich ist er da: Der erste Longplayer der MusicStar-Ausgabe 2007, schlicht Twelve genannt. Zu hören sind die letzten zwölf von ursprünglich fast 3000 Casting-TeilnehmerInnen. Sie konnten je einen...

Interpret: MusicStar

Album: Twelve

Release: 16.02.2007

Vertrieb: Sony BMG

Endlich, endlich ist er da: Der erste Longplayer der MusicStar-Ausgabe 2007, schlicht Twelve genannt. Zu hören sind die letzten zwölf von ursprünglich fast 3000 Casting-TeilnehmerInnen. Sie konnten je einen Song im Studio aufnehmen, den sie zuvor live in einer der ersten vier Sendungen präsentieren durften. Hat die Musikwelt auf die „Höhepunkte“ der ersten Hälfte der dritten Schweizer MusicStar-Staffel gewartet? Klar, schliesslich sind ja auch die beiden schon vor den Finalshows ausgeschiedenen HoffnungskandidatInnen dabei. Nein, Spass beiseite: Selbstverständlich ist diese Frage völlig falsch gestellt. Mit Casting-Shows schafft man sich die Zielgruppe selber. Diese will schnell mit Instant-Material bedient werden, und seien es auch nur zusammengestückelte Müsterchen nach dem Karaoke-Prinzip.

Welchen Mehrwert bietet Twelve allen anderen, die lieber eine DVD mit den besten Stierkämpfen zwischen D! und Kilchsperger geniessen würden? Nun – je nach dem. Das Stadtzürcher Mützenkind Börni etwa rockt nicht weniger als die österreichische Starmania-Zweitplatzierte, Christina Stürmer (Ich lebe). Und Brians Interpretation von Schwan, in fast so breit-nasalem Berndeutsch wie von Gölä vorgetragen, passt auch fast so gut in die Bierzelte der Nation wie das Vorbild. Diese beiden werden ihren Weg auf den hier eingeschlagenen Pfaden wohl gehen – auch wenn dies ja allen gebetsmühlenartig versichert wird, wenn es mit dem Friendship-Ticket dann doch nicht geklappt haben sollte.

Nun, aktuell sind die beiden noch dabei. Genauso wie Geheimfavoritin Sandra, die, obwohl als Hoffnungskandidatin gestartet, als einzige noch nie auf der Comeback-Couch Platz nehmen musste. Sie singt zwar immer besser, zieht aber auf Twelve im direkten Vergleich mit der stimmgewaltigen Christina Aguilera (Hurt) natürlich den Kürzeren. Fabienne überrascht dagegen mit If I Ain’t Got You von Alicia Keys positiv. Generell gilt trotzdem: Je grösser der Unterschied zwischen MusicStar und Star, desto eher drückt man den Skip-Knopf. Albresha alias Shakira (Hips Don’t Lie), Rebi alias Pink (Stupid Girls) – was auf der Bühne und im Unterhaltungsformat einer SF-Sonntagabend-Kiste eventuell noch funktioniert, langweilt auf CD schneller als Muhammed Yeah! (Usher) hauchen kann.

Natürlich messen sich die KandidatInnen untereinander und nicht an ihren Vorbildern. Aber trotzdem: Wer „Star“ werden will, muss neben Talent und Willigkeit auch das gewisse Etwas mitbringen. Und wer es vorerst geschafft hat wie WM-Baschi, emanzipierte sich so schnell wie möglich vom Casting-Image. Im Normalfall erreichen Casting-Show-AbsolventInnen halt höchstens den Status eines Sternchens und verglühen nicht viel später als nach Warhols sprichwörtlichen 15 Minuten Ruhm.

Es mag für die Betroffenen frustrierend sein. Für Casting-Shows, die immer neue Gesichter und Geschichten benötigen, ist Kurzlebigkeit jedoch notwendig. Genau deswegen funktioniert das Konzept der Sendung, genau deswegen reicht das Reserveheer der potentiellen Sternchen, so SF und die Industrie wollen, noch für weitere 17 Staffeln („Ich kann das auch“), und genau deswegen bleiben auch die FinalistInnen irgendwie immer HoffnungskandidatInnen auf dem Weg zum Erfolg. Aber – die Hoffnung scheidet ja bekanntlich zuletzt aus.

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