27. Januar 2008, 17:56 Music CD / Vinyl

{de}Wenn einer Band attestiert wird, dass ihre Musik in Richtung Franz Ferdinand und The Strokes geht, dann schrillen sämtliche Alarmglocken. Erst recht, wenn sich herausstellt, dass besagte Band aus der Schweiz stammt - aus Basel um genau zu sein. Das muss entweder ein realitätsfremder Vergleich sein - oder es muss sich um einen billigen Abklatsch des Originals handeln. The Bianca Story heissen die fünf Musiker, die mit ihrem Debutalbum "Hi Society!" für Aufsehen und grossspurige Vergleiche sorgen. Und, so viel darf man vorweg nehmen, die Vergleiche mit den Strokes und Franz Ferdinand haben The Bianca Story nicht nötig.

"Hi Society!" ist ein musikalischer Hybrid aus unterschiedlichsten Stilen. Die dominierende Rockmusik wird von New-Wave-Einschüben, Gitarrenexplosionen, Pop-Fragmenten und Electro-Ungetümen unterwandert. Das alles hinterlässt einen nicht zwingend zugänglichen, aber dafür umso kunstvolleren Eindruck. Anstatt bei Franz Ferdinand oder den Strokes billig abzukupfern und anstatt die gemütliche Retro-Rock-Schiene zu fahren, formen The Bianca Story auf Hi Society! Songs aus den unterschiedlichsten Einflüssen, in denen es mit jedem Hören neue Spielereien und versteckte Klänge zu entdecken gibt. Besonders in jenen Momenten, in denen Anna Waibel singt. Denn auf dem Grossteil der Stücke sorgt Elia Rediger für den Gesang. Der Refrain von "Lover" überzeugt mit dem eindringlichen "You could be my lover for a lifetime. We could dance together in the meantime." Und auch "I Should Shout" setzt auf einen repetitiven Refrain. Und in beiden Stücken steht - nicht nur, aber besonders - Anna Waibel hinter dem Mikrofon. Das soll die Leistung von Rediger nicht schmälern, sondern schlicht die Vielseitigkeit der Basler Band unterstreichen.

The Bianca Story