Review: Shout Out Louds @ Mascotte
Was für ein Glücksfall! Die Geschwister Sarah Snavely und Jacob Snavely, beide mit Gitarre, gehen in ihrer Musik völlig auf, während Björn Sima wie besessen aufs Schlagzeug hämmert und ab und dann auch zur Geige greift. Allein ihnen zuzuschauen, ist fesselnd, sie dann noch zu hören, natürlich umso schöner. Ihre Duette mögen oftmals dissonant sein, dafür sind sie atmosphärisch ungewöhnlich dicht und voll Gefühl – so wie Musik eben (gerade live) sein sollte. Gerade „Ring me, Elise“ entwickelt einen wunderbaren, hypnotischen Sog. Kurz, es lohnt sich sehr, Homepage und Musik von Dag för Dag auszuchecken!
21.45 Uhr gehen wieder die Lichter aus, Rauchmaschinen werden in Gang gesetzt und Shout Out Louds bestürmen die Bühne. Die Freude, vor allem direkt vor der Bühne, ist riesig. „Tonight I have to leave it“ tönt live mindestens so überzeugend wie auf den Alben (gerade wenn man Leadsänger Adams Mimik verfolgt). Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten ist die Band voll bei der Sache und gibt sich total in die Musik. Das Publikum besteht eindeutig aus Shout Out Louds – Intimi, die jedes Lied (auch von den älteren Alben) vom ersten Akkord an erkennen, jeden Gitarrenriff antizipieren und jede Zeile mitsingen.
Es wird ausgelassen getanzt und spätestens nach „Impossible“, das einem ruhigeren Solo folgt, sind alle Dämme gebrochen. Die Gruppe ist ihrem Ruf Glück zu verbreiten mehr als nur würdig und verteilt es in vollen Zügen. Einziger Wehmutstropfen ist die Tatsache, dass nach 80 Minuten schon Schluss ist. Aber sie kommen sicherlich bald wieder, die glücklichen Schweden von Shout Out Louds!