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17. Februar 2007, 00:00 CD / Vinyl

Mika - Life In Cartoon Motion

Silvan Gertsch - Artist: MikaAlbum: Life In Cartoon MotionRelease: 09.02.2007Label/Vertrieb: Island Records/Universal 'Mein Name und meine Sexualität sind nicht von Bedeutung. Meine Musik schon', sagte der neue Shooting-Star am Glam-Pop-Himmel, Mika, in einem Interview mit dem Q-Magazine. Dass s...

Artist: Mika

Album: Life In Cartoon Motion

Release: 09.02.2007

Label/Vertrieb: Island Records/Universal

'Mein Name und meine Sexualität sind nicht von Bedeutung. Meine Musik schon', sagte der neue Shooting-Star am Glam-Pop-Himmel, Mika, in einem Interview mit dem Q-Magazine. Dass seine Sexualität dennoch Anlass zu Spekulationen gibt, ist nicht zuletzt auf den Song Billy Brown auf seinem Debütalbum Life In Cartoon Motion zurückzuführen. Dieser erzählt die auf den ersten Blick unspektakuläre Geschichte eines verheirateten Familienvaters - der sich jedoch in einen anderen Mann verliebt. Weiteren Anlass zu Spekulationen gibt natürlich auch der Gesang von Mika, der wie ein Zwischending aus Scissor Sisters und Freddie Mercury klingt. Paradebeispiel? Im Opener Grace Kelly schraubt sich die Kopfstimme von Mika mit jeder Zeile in immer höhere Gefilde. Gleiches gilt beispielsweise auch für Love Today. Doch beim Durchhören der CD wird einem schnell klar, dass der Sänger mit seiner Antwort den Nagel auf den Kopf traf. Im Zentrum steht für einmal wirklich die Musik - und die ist schlicht faszinierend.

Erfrischend, charmant, fröhlich und unbeschwert sind wohl jene Attribute, die am ehesten auf die Musik von Mika zutreffen. Erstaunlich, denn seine Kindheit sei sehr stressig gewesen, wie der Sänger selber sagt. Als Mika neun Jahre alt war, wurde sein Vater in Kuwait auf einer Geschäftsreise gekidnappt und erst nach sechs Monaten wieder frei gelassen.

'People generally love me.' Mika.

Mit der Single Grace Kelly steht Mika gegenwärtig auf dem ersten Platz in den UK-Charts. Und Grace Kelly ist auch der Song, der sich von den zehn Stücken auf dem Debüt am meisten abhebt. Ein Refrain, der in Sachen Spritzigkeit und Frechheit die Scissor Sisters ohne mit der Wimper zu zucken in die Schranken weist. Lollipop wiederum ist ein unbeschwerter und (textlich) naiver Song. Die Strophe 'Sucking to hard on your lollipop...' sagt eigentlich alles über den Schalk und das Wesen des in Beirut geborenen Sängers aus. Musikalisch zeigen sich in diesem Stück zu Beginn Parallelen zu den neueren Werken von Künstlerinnen wie Gwen Stefani oder Nelly Furtado. Relax (Take it Easy) fängt ähnlich an wie (I Just) Died In Your Arms Tonight von der Cutting Crew, schwenkt aber nach wenigen Takten in einen - durch den Text forciert - Frankie-Goes-To-Hollywood-typsichen Tanzflächenknaller um.

Auch Any Other World lebt von der grossen Stärke von Mika: Ein ruhiger, unspektakulärer Beginn gipfelt in einem ausufernden Refrain. Und wenn Mika den letzten Song Happy Ending nennt, so setzt er dies trotz tristem Inhalt auch musikalisch um: Ein bombastischer Pop-Gospel-Song beschliesst dieses grandiose Debütalbum. Von seinen Künsten behauptet der Sänger übrigens, dass er das Publikum an seinen Konzerten immer so weit bringe, dass es ihn liebe. Dies darf man getrost auch auf seine CD ummünzen. Die muss man einfach lieben!

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