Stolze Open Air: Wetter-Jackpot geknackt
Patrick Holenstein - Besser kann das Wetter nicht sein. Zwei Tage lang sommerliche Temperaturen, strahlend blauer Himmel und massenhaft Sonne. Das Stolze Open Air hat den Wetterjackpot geknackt. Allerdings hat die Sonne dem charismatischen Festival nur noch das sprichwörtliche „I-Tüpfli“ aufges...
Eigentlich darf man das Stolze als grosses Familienfest bezeichnen. Da tollen Kinder im Sand während ihre Eltern gemütlich im Gras liegen und sich die Sonne auf den entspannten Pelz scheinen lassen. Es wird gerannt, geschwatzt, Fussball gespielt und keiner stört sich am Gegenüber. Die Luft ist schwanger von kunterbunten Gerüchen aus aller Herren Länder. Chinesisches Essen, verschiedene Würste, Reis, Pommes Frites, da findet jede hungrige Seele nach was der knurrende Magen ruft. Und zum Dessert kann man sich als Krönung einen selbstgebackenen Muffin gönnen. Ja, wo es so friedlich ist, da verweilen die Leute gerne. Der Zuschauerrekord dürfte wohl erneut gebrochen worden sein. Und der gemeinsame Nenner hinter all den Eindrücken ist die Musik.
My Heart belongs to Cecilia Winter hatten den undankbarsten Job. Als erster Act des Festivals mussten sie bei Tageslicht auf die Bühne treten. Das hielt sie aber nicht davon ab, eine überzeugende Show zu zeigen. Eher im Gegenteil. Sänger Thom Luz erklärte später im Students-Interview, sie hätten sich sehr darüber gefreut, dass die Sonne sich gezeigt habe. Cecilia Winter mussten vor relativ wenigen Leuten spielen, da sie den frühesten Slot erwischten, so war auch die Stimmung etwas verhalten. Im Laufe des Abends füllte sich das Gelände aber noch und als The Clowns das letzte Konzert des Freitags eröffneten, war die Wiese sehr gut gefüllt. The Clowns wurden dann ihrem Ruf als berauschende Liveband gerecht und beendeten den Freitag würdig.
My Heart belongs to Cecilia Winter in action.
Kaum zu glauben, aber der Samstag war noch schöner, noch wärmer, vielleicht auch noch sonniger und machte dort weiter, wo der Freitag begonnen hatte. Beste Bedingungen also für einen Guerilla-Gig. Das sagten sich die Jungs von Electronical Suicide und enterten kurzerhand mitsamt Equipement den Turm auf dem kleinen Spielplatz am Rande der Wiese. Den 30-minütigen (halb)spontanen Gig darf die Band sicher als Erfolg verbuchen, jedenfalls hatten die Leute offensichtlich Spass am Punkkonzert auf dem Spielplatz. Danach übernahmen Flowin Immo und sein Team Terrible die Bühne. Der vielseitige, von Old School bis Mozart beeinflusste Hip Hop des Wahlberliners passte wie die Faust aufs Auge zum Sommertag. „Geht es euch gut auf der stolzen Wiese?“ wollte Flowin Immo wissen und benutzte dabei gleich das Wort des Wochenendes: Stolz.
Das auch in diesem Jahr sehr gelungene Art-Work des Stolze-Plakates.
Auf das Stolze 2010 darf das OK ruhig STOLZ sein. Das familiäre Open Air wurde zum angenehmen Happening mitten in Zürich und wo man auch hinschaute, blickte man in zufriedene Gesichter. Als schon tief in der Nacht, kurz nach dem letzten Höhepunkt, den C. Gibbs Review markierten, die Lichter und Verstärker auf Standby geschaltet wurden, verschwanden die Besucher gemächlich in die warme Sommernacht und der erste Höhepunkt im diesjährigen Festivalsommer war Geschichte.
Students sprach am Stolze mit: My Heart belongs to Cecilia Winter
und den Kummerbuben.
Bildquellen: Cecilia Winter: Kevin Rechsteiner, www.notalike.ch
Plakat: www.stolze-openair.ch