Luca Little - Big
Patrick Holenstein - Die Schweiz hat bekannterweise eine Reihe talentierter Songwriter und gerade in letzter Zeit sind einige spannende Namen im Radar der Öffentlichkeit aufgetaucht. Einer davon ist Luca Little. Er wirft sich wacker ins Haifischbecken der Musikszene. Dabei setzt er auf Pop. Given, e...
Given, einer der herausragenden Songs auf Big, beginnt als akustische Gitarrenballade, schwingt sich mit einsetzendem Gesang zur schönen Popnummer auf und entwickelt sich zum wunderbar fliessenden Songwriterstück. White Boys Dance ist eines jener Stücke, welche den Fokus auf Lucas Talent legten, jenes Vermögen, gute Songs zu schreiben, das er zweifellos besitzt. Der Rhythmus, der sofort hängen bleibt und das Keyboard, welches in den perfekten Momenten gezielt ein markantes Riff setzt, geben dem Song sein Gesicht. Die Platte ist zwar unspektakulär und die Stücke würden im radioesken Einheitsbrei wenig auffallen, doch schlecht ist sie nicht. Das Problem ist: Es fehlen Ecken und Kanten. Zwar sind gute Ideen vorhanden, jedoch wird man das Gefühl nicht los, dass sie nicht ganz ausgereift wurden. Einige Songs wie die vorgängig erwähnten vermögen jedoch Akzente zu setzen.
Doch beim letzten Song, Red Wine & Pink Pills, öffnet die Band für einen Augenblick sämtliche Schleusen und lässt die Klänge hemmungslos fliessen. Für einen Moment flammt eine völlig andere Seite in Lucas Musik auf und man wird als Hörer auf einen psychedelischen Trip mitgenommen. Was als monotones Klavierstück beginnt, driftet bald in dunkle Klänge ab, die an Archive erinnern, und verliert sich schliesslich genussvoll in scheinbar ziellosen Klängen, die deutlich von Pink Floyd beeinflusst sind. Die knapp acht Minuten lange Nummer ist ein wahrer Genuss und sicher das Herzstück der CD.
Talent hat Luca, keine Frage, nur schade, dass sich die Kraft, die der letzte Song entfaltet, nicht auf die gesamte CD ausgebreitet hat, sondern nur gelegentlich durchscheint.
- CD: Big
- Interpret: Luca Little
- Der Tonträger ist im Handel erhältlich.
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