Dada Ante Portas (CH)
Simon Knopf - Der jüngste Sprössling aus der Familie "Dada Ante Portas" stieg gleich auf Platz 2 der offiziellen Schweizer Album-Charts ein. Students.ch traff Pee und Hayli kurz nach dem Release auf einen Schwatz. Euer Album ist seit Freitag in den Läden. Gab es schon irgendwelche Reaktion...
Euer Album ist seit Freitag in den Läden. Gab es schon irgendwelche Reaktionen?
Hayli: Wir hatten im Voraus schon viele Vorbestellungen, was natürlich immer schön ist. Und seit wir jetzt auf Promo sind, haben wir nur Gutes gehört. Aber was hauptsächlich zählt, ist, dass wir selber sehr motiviert sind!
Sagen Vorbestellungen denn was darüber aus, ob die Scheibe gut oder schlecht laufen wird?
Pee: Nein, ich glaub nicht, dass dies irgendwas über einen möglichen Absatz der Platte aussagt. Die Läden, die das Album vorbestellen, kennen ja ausser der Single noch nichts. Ich glaub eher, dass die Bestellungen etwas davon abhängen, was sonst gerade so läuft. Viel wichtiger ist, dass wir uns als Band wohl fühlen mit dem Album. Sobald dies der Fall ist, gehst du nämlich viel selbstbewusster an die Sache heran.
Dann gibt es also schon immer noch den Nervenkitzel kurz vor der Veröffentlichung…
Hayli: Ja, das ist so…
Pee: Ja, auf jeden Fall. Der wird auch immer bleiben. Du arbeitest sehr lange auf das Album hin, und wenn es dann fertig ist, musst du es loslassen und kannst ab da selber nichts mehr beeinflussen. Da ist immer eine gewisse Spannung, ein gewisser Nervenkitzel dabei. Dafür ist es dann auch sehr schön, wenn ein Album gut ankommt. Wenn du z.B. einer deiner Songs zum ersten Mal im Auto hörst…
Hayli: Ja, dann lässt du die Scheibe runter und rufst: „Hey, das Lied ist von mir!“ (beide lachen)
In euren Video-Blogs sieht man, dass ihr es doch recht gemütlich hattet im Studio. Wie wichtig ist euch die Studio-Atmosphäre während der Entstehungsphase?
Hayli: Unglaublich wichtig, also ich kann mich noch daran erinnern… ist ok, wenn ich?
Pee: Ja, ja, mach nur… (beide lachen)
Hayli: Ich kann mich erinnern, dass wir relativ lange in einem Luftschutzkeller geprobt haben. Und irgendwann kam der Punkt, an dem wir wussten: wenn wir uns jetzt kein gemütlicheres Umfeld schaffen, wird da nichts draus. Wir hatten auch enorm Glück. Dort wo wir jetzt sind haben wir alles, Mischraum, Kabinen etc; das war früher ein Filmstudio. Aber eben, es kann manchmal für einen Song schon auch wichtig sein, dass du in einem stinkigen Loch sitzt…
Pee: Das war auch der Grund, weshalb wir für die letzten beiden Alben, die ja etwas ruhiger waren, Schweden für die Produktion ausgesucht haben. Der Ort hat einfach total zu den Songs, zur gesamten Stimmung der Alben gepasst.
Hayli: Und das neue Album ist wiederum inmitten einer Metropole entstanden, was man, glaub ich, auch etwas hört… es ist alles Andere als ruhig.
Anscheinend hattet ihr für Superbixen um die 46 Songs zur Auswahl. War das diesmal auch wieder so?
Pee: Nein, eben nicht! Das wollten wir dieses Mal bewusst vermeiden. Damals ist das ausgeartet. Wir haben einfach Songs geschrieben, gleich aufgenommen und hatten dann das Gefühl: „so, jetzt waren wir clever, nun suchen wir uns einfach die besten Tracks raus“. Es hat sich dann aber als etwas schwieriger herausgestellt, weil jeder einfach so andere Favoriten hatte, dass wir uns schlicht und einfach nicht einigen konnten. Für „The Theory…“ haben wir uns nun regelmässig zusammengesetzt und jeweils aus 4-5 Songs einen ausgewählt, der in die nächste Runde kommt. Und das ging ganz gut so…
Hayli, du hast die CD als „alles Andere als ruhig“ bezeichnet. Ihr habt einige Songs drauf wie „Be Ashamed“, welcher ein ganz schönes live Potential zu haben scheint. Habt ihr bewusst auf diese Charakteristik hingearbeitet?
Hayli: Nun, die Idee zu „Be Ashamed“ war schon lange da, aber die Umsetzung als Song mit live Charakter ist erst später gekommen und war schon teilweise gesteuert. Im Allgemeinen wussten wir eben auch, dass wir ein rockigeres Album machen wollen, und dass wir dem entsprechend auch bewusst in diese Richtung arbeiten müssen. Das Coole, speziell an „Be Ashamed“ war, dass der Song aus einer Session entstanden ist. D.h. er ist halt schon in einer Art live Situation entstanden.
Pee: Aber du hast auf jeden Fall gut hingehört. Wir hatten bereits einige Promo-Gigs, und der Song eignet sich tatsächlich ausgezeichnet für die Setlist.