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8. Juli 2010, 08:54 Music Festivals

Preview: Nas und Damian Marley am Openair Frauenfeld

Eva Noëmi Weniger - Rap und Reggae wirklich erfolgreich kombinieren – geht das? Und ob; vor allem wenn sich zwei Meister ihres Genres zusammentun und dabei ein Album aus dem Ärmel schütteln, auf welchem sie sich musikalisch wie textlich ihrer Wurzeln besinnen und die Stilrichtungen gekonnt inein...

Rap und Reggae wirklich erfolgreich kombinieren – geht das? Und ob; vor allem wenn sich zwei Meister ihres Genres zusammentun und dabei ein Album aus dem Ärmel schütteln, auf welchem sie sich musikalisch wie textlich ihrer Wurzeln besinnen und die Stilrichtungen gekonnt ineinander verfliessen lassen.

Ihr gemeinsames Album „Distant Relatives“ wurde bereits als erster Meilenstein des Global Pop (Spiegel Online) bezeichnet. Es handelt sich bei dieser Zusammenarbeit aber auch um niemand Geringeren als einen der grössten zeitgenössischen Rappern und den jüngsten Sohn der Reggae-Legende Bob Marley. Aber auch Nasir Jones hat die Musik im Blut, denn sein Vater war der bekannte Jazzkünstler Olu Dara. Als Solokünstler verzeichnen beide einen erfolgreichen Werdegang. Fast schon klischiert begann Nasir Jones wie manch anderer bekannter Rapper in dem berüchtigten Ghettoviertel Queensbridge, schmiss die Schule hin und entdeckte bereits im Kindsalter seine Leidenschaft für Musik. Sein Talent wurde von diversen Mentoren früh erkannt und gefördert und so erschien 1994 sein erstes Album „Illmatic“, welches noch heute als eines der besten Hip-Hop Alben überhaupt gefeiert wird. In den letzten 20 Jahre sollten 9 weitere Alben folgten, von welchen ausser „Nostradamus“ alle sehr erfolgreich waren.

Früh hatte Nas die Vorteile des Mainstream erkannt, wofür er immer wider Kritik einstecken musste. Nas sieht sich selbst als Poeten und seine Texte sind beinahe immer von einer sehr hohen lyrischen Qualität. Die Zusammenarbeit mit Damian Marley erstaunt wenig, denkt man an den Titel Nas zweitletzten Albums „Hip Hop ist dead“. Damian widerum versäumte es nicht, rechtzeitig das angetretene Erbe auszuweiten und bereicherte das Genre des Roots-Reggae mit Elementen des Dancehall und R&B. Der Track "Welcome to Jamrock" verhalf ihm zum Durchbruch in der Reggae Szene und öffnete ihm gleichermassen die Türen zum Hip-Hop.

Wie das in der Rap Branche so üblich ist, gehören Kollaborationen, Features und Koproduktionen zur Tagesordnung. Doch bei „Distant Relatives“ geht es um mehr als nur ein oberflächliches Zusammenarbeiten. Was aus Spass begonnen hatte und eigentlich nur eine LP werden sollte, entwickelte sich zu einer sehr engen und intensiven Arbeit, welche insgesamt drei Jahre dauerte.Ganz im Zeichen von Afrika, dem Kontinent ihrer gemeinsamen Wurzeln, steht dieses Album also, auf welchem sich Nas gar in Swahili versucht. Die Texte sind eine Mischung aus Ausrufen über die Missstände dieser Welt und dem gleichzeitigen Wunsch, diese in einem gemeinsamen Album etwas zu mindern. Durch die persönliche Note der beiden Künstler wirken sie aber niemals abgehoben. Sie treten am Freitag Abend zwischen 00.20-01.50 auf der Bühne 2 auf.

Offizielle Homepage Openair Frauenfeld

MySpace Damian Marley

MySpace NAS

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