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2. August 2010, 15:10 Music Festivals

Xavier Naidoo am Urbanfestival: Wenn ein Lied zum i-Tüpfelchen wird

Patrick Holenstein - Das erste Mal überhaupt fand mitten in Zürich das Urban Festival statt. Mit Xavier Naidoo konnte für die Premiere ein idealer Künstler verpflichtet werden. Der Soulsänger hat ein weiteres Mal überzeugt. Die Kombination aus seinem Soul, dem perfekten Wetter und der dezenten ...

Das erste Mal überhaupt fand mitten in Zürich das Urban Festival statt. Mit Xavier Naidoo konnte für die Premiere ein idealer Künstler verpflichtet werden. Der Soulsänger hat ein weiteres Mal überzeugt. Die Kombination aus seinem Soul, dem perfekten Wetter und der dezenten Illumination des Turbinenplatzes rund um die Bühne hat das Konzert zum Erlebnis werden lassen.

Den Anfang machten 2Raumwohnug. Doch was von der Bühne schallte, zumindest im ersten Teil des Sets, war ein zäher und langweiliger Einheitsbrei, aus eintönigen Beats, denen Ecken und Kanten gänzlich fehlten. Einzig Sängerin Inga Humpe vermochte der Klangsauce etwas Würze zu geben. Ab Nimm mich mit schien die Band plötzlich verändert. Auf einmal gönnten sie dem harten Dancebeat gelegentlich eine Pause, zitierten das Riff aus My Sharona von The Knack oder nutzen einige Songs später die James-Bond-Melodie als Fundament. Plötzlich sprang der Funke über. Aber eigentlich waren die Leute nicht wegen 2Raumwohnung auf dem Turbinenplatz.

Der Mann des Abend hiess Xavier Naidoo. Als letzter von zwölf Musikern betrat dieser eine Stunde später die Bühne. Mit dem leisen Intro von Mut zur Veränderung startete die Show gemächlich. Die Band spielte sich einige Minuten lang warm, bis im Mittelteil des Songs die Musik wuchtig wurde und die fantastische Truppe ein erstes Mal so richtig in die Vollen hauen durfte. Bald schon folgten mit Wo willst du hin und Führ mich ans Licht zwei Hits, die eine Garantie für Stimmung sind und die Zuschauer zum tanzen brachten. Aber Xavier hat neben den Songs, die man auf seinen natürlich Konzerte einfach hören will, auch Kompositionen vom aktuellen Album, Alles kann besser werden, in die Setlist gesetzt. Zum Beispiel Holt die Seeleute rein oder Bitte hör nicht auf zu Träumen. Leider verfehlten diese Songs bei einigen Zuschauern etwas die Wirkung und es wurde unruhig. Aber dafür haben 20'000 Meilen, Sie sieht mich nicht und als Zugabe Dieser Weg den Turbinenplatz wieder wachgerüttelt.

Xavier freute sich über das Wetter, über das Publikum, über den Turbinenplatz und eigentlich über den ganzen Abend. Als die Band nach fast zwei Stunden für eine letzte Zugabe auf die Bühne zurückkehrte, hatte sie eine Überraschung in der Hinterhand. „Wir haben da einen Söhne-Mannheims-Remix“, verkündet Xavier und stimmte Und wenn ein Lied an. Die Version mit dem deutlich härter gespielten Refrain verlieh dem Song eine unerwartete, aber packende Dynamik. Und spätestens als Xavier an die Zeile „dieses Lied ist nur für dich...“ Zürich anhängte, hatte er wohl sämtliche Besucher um den Finger gewickelt. Der Song war ein schöner Schluss, ein willkommenes i-Tüpfelchen auf einem ansonsten schon grossartigen Konzert.



Students hat Xavier Naidoo auch zum Interview getroffen. Hier der Link zum Interview.

Alle Bilder von Usgang.ch. Dort sind die gesamten Fotostrecken zu finden.

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