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8. August 2010, 00:00 Politik

Die Schweiz besteht nicht nur aus Deutschweizern!

Simon Oberbeck -

„86 Prozent der Schweizer Fernsehzuschauer, welche die Fussball-WM am TV mitverfolgten, taten dies bei SF. Fünf Partien knackten die Millionengrenze.“ So liest man auf der Webseite des Schweizer Fernsehens. Doch halt, wenn man weiterliest, stösst man auf folgende Angabe: „Bis zu 1,564 Millionen Personen [...] schauten auf «SF zwei» [beim WM-Final] gleichzeitig zu.“, die mich zum Denken anregt: Wurde die WM in der Schweiz nur von SF zwei übertragen?

Mussten Romands und Tessiner die WM auf SF zwei schauen oder auf den TV-Sendern in ihren Muttersprachen in Frankreich und Italien? Oder ist in diesem Artikel einfach der Deutschschweizer Fernsehzuschauer mit dem Schweizer Fernsehzuschauer gleichgesetzt?

Man kann sich schon fragen, wie unsere staatlichen Fernsehmacher dazu kommen, die anderen Sprachregionen so zu ignorieren. Allerdings ist es immer einfacher mit dem Finger auf andere zu zeigen, als bei sich selbst anzusetzen. Jetzt mal Hand aufs Herz: Wer hat nicht auch schon im Ausland von wir Schweizer gesprochen und damit vor allem wir Deutschschweizer gemeint (die „–innen“ Frage lass ich hier bewusst aussen vor)?

Kaum einer würde sagen, dass Romands oder Tessiner keine Schweizer sind. Man hat sie gerne und mag ihren lateinischen Charme. Aber irgendwie sind die richtigen, die „Bünzli-„Schweizer halt doch die Deutschweizer. Oder nicht?

Ich denke, es beginnt bei den kleinen Dingen. Wir leben zusammen in der Willensnation Schweiz. Und wollen wir nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander leben, müssen wir alle unseren Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft liefern. Warum also nicht beim Sport beginnen. Sport wirkt integrativ für Immigranten, warum nicht auch um den Röstigraben einzuebnen?

PS: Übrigens bringt „Schweiz aktuell“ auch (fast) nur Beiträge aus der Deutschschweiz.

www.oberbeck.ch

Simon Oberbeck ist 26 Jahre alt und seit vier Jahren Präsident der Jungen CVP Schweiz. Er ist Persönlicher Mitarbeiter von Nationalrätin Kathrin Amacker, Gemeinderat in Birsfelden BL und arbeitet in einem Wohnheim für Geistig behinderte Menschen in Basel.

Kommentare
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Lenaluna 15.08.2010 um 23:53
Und wo bleibt die französische und italienische Übersetzung?
Ausserdem: Wie definiert sich denn ein richtiger Schweizer? Wenn man schon die verschiedenen Sprachen auseinander nimmt, dann darf auch nicht vergessern werden, dass es daneben noch die Ausländer gibt...