Royal Arena: Arme in die Luft!
Marco Büsch - Der Freitag am Royal Arena Festival: Gutes Wetter, gemütliches Gelände und ein paar Top-Acts. Was braucht es mehr für einen gelungenen Abend?
Der erste Rapper, den ich gesehen habe, war gleich der einheimische Greis, der mit mit Claud (Sektion Kuchikästli) und J.J. Flück an den Drums anreiste. Die Show war nicht zuletzt wegen des Drummers energiegeladen und machte sehr viel Spass.
Die grösste Überraschung des Abends waren dann aber Foreign Beggars, welche ich vorher nicht gekannt hatte - ein unverzeihlicher Fehler! Diese Jungs aus London Town liessen das Publikum keine Minute still stehen und es blieb keineswegs nur beim Armewackeln. Mit Holzfällermütze und einer passenden Mischung aus Rap, Grime und Dubstep rannten sie auf die Bühne und boten Accapellas, Beatbox-Einlagen und harte Bässe, nicht ohne auch öftermal zu einem Moshpit aufzurufen, was das Hip-Hop-Publikum leider grösstenteils mit Verständnislosigkeit quittierte, trotzdem wurde viel herumgesprungen und gefeiert. Ein rundum gelungenes Konzert!
Klar war, dass der nächste Act es sicher schwer haben würde, diese Show zu toppen. Vielleicht schaffte es ja Jay Electronica, der zwar noch kein Album im Gepäck hatte, dafür aber einen unfassbaren Hype und seinen Hit "Exhibit C". Das Konzert war dann zwar nicht so energiegeladen wie das vorhergehende, aber man kann durchaus verstehen, warum es so einen Hype um diesen Mann gibt. Es gab zwar nicht wirklich Überraschungen in der Show (obwohl, mit dem "the world is yours" Beat kann man zwar nie falsch liegen), aber Jay Electronica riss einen trotz seiner Ruhe die ganze Zeit über mit. Er darf gerne wieder kommen, nächstes Mal am besten mit seinem Album.
Der Abend fand einen gelungenen Abschluss mit Hi-Tek und Talib Kweli und ihrem Projekt Reflection Eternal. Sie spielten ihre grossen Songs, rappten über Mainstream-Beats ("hahaha" von Fat Joe), liessen "jammin" von Bob laufen, wechselten ihre angestammten Plätze bzw. Hi-Tek rappte, während Talib Kweli an den Decks stand und natürlich wurde auch dem verstorbenen Guru von Gang Starr wieder Respekt gezollt. Es wird nicht das letztemal gewesen sein an diesem Festival...
Der Weg ins ferne Orpund hat sich auf jeden Fall gelohnt. Jetzt weiss ich wieder, warum ich Hip-Hop mag.
Royal Arena Festival:Offizielle Homepage
Bilder © Royal Arena GmbH 2010: Link