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28. August 2010, 10:51 Music Festivals

Review: Paolo Nutini @ Musikfestwochen, 27. August

Eray Müller - Der schottische Sänger Paolo Nutini eröffnete den ersten Abend der "Bezahlkonzerte" an den Winterthurer Musikfestwochen. Der Abend war trotz Zürich Openair und eher schlechtem Wetter ausverkauft.

Um 19.30 Uhr betrat Mark Kelly die Bühne. Der aus Manchester stammende und in Vevey lebende Newcomer brachte mit seinem Sound, einer Mischung aus Pop und Reggae, den Sommer zurück. Dem Publikum gefiel's und auch Mark Kelly schien Freude daran zu haben. Irgendwann begann das Ganze jedoch etwas zu nerven. Die "Schau-Mal-Ich-Habe-Verfilzte-Haare-Und-Spiele-Akustische-Gitarre-Ausserdem-Bin-Ich-Ein-Surferjunge"-Attitüde wirkte eher peinlich als cool.

Nach Mark Kelly betrat Rox die Bühne, eine junge Soulsängerin aus South London, wie sie betonte. Deren Name mag hierzulande noch nicht sehr populär sein, aber ein, zwei ihrer Songs dürften die meisten schon gehört haben, "My Baby Left Me" und "I Don't Believe". Begleitet von einer sechsköpfigen Band groovte Rox und trotzte dem einsetzenden Regen mit ihrer Mischung aus Soul, Gospel und Reggae. Eigentlich kein Wunder, dass es zu regnen begann, schliesslich beschwor sie mit ihren Reggaentänzen das kühle Nass.

Nach einer kurzen Umbaupause stand um 22.15 Uhr Paolo Nutini auf der Bühne. Mit 10/10 eröffnete er sein grandioses Konzert. Die Stimmung war sofort an einem Siedepunkt angelangt. Das Publikum liess sich vom immer stärker werdenden Regen nicht die Stimmung verderben. Leider schaffte es Nutini auch mit den Songs von seiner letzten Platte Sunny Side Up nicht, den Regen zu vertreiben. Doch dies schien niemanden zu stören. Gut gelaunt und nicht ganz nüchtern begeisterte der 23-jährige Schotte die Fans. Es folge ein Hit nach dem anderen, das Konzert war ein wahres Feuerwerk von poppigen, rockigen und souligen Songs. Nutini schaffte es, mehrere Musikstile glaubwürdig zu kombinieren. Sowohl die schnellen als auch die langsamen Songs kamen bestens rüber. Begleitet wurde der Sänger von einer siebenköpfigen Band, einer besser als der andere. Musikalisch bewegten sich die acht Musiker auf einem sehr hohen Niveau. Die Songs kamen einiges rockiger herüber als auf den Platten.

Highlights waren Worried Man, welches sehr an Johnny Cash erinnerte, Funky Cigarette, an welcher Nutini vor dem Konzert anscheinend auch gezogen hatte, Jenny Don't Be Hasty sowohl Last Request, mit welchem Nutini das Konzert nach neunzig Minuten beendete. Einzig das MGMT-Cover Time To Pretend vermochte nicht ganz zu überzeugen. Hier hätte Nutini besser Rewind gespielt, der einzige Song, den man nach dem Konzert eigentlich noch vermisste.

Fotos sind hier zu finden.

Setlist:
10/10
Alloway Grove
High Hopes
These Streets
Bear me in Mind
Growing Up Beside You
Candy
Chamber Music
Worried Man
Riding for a Fall
Coming Up Easy
Funky Cigarette
Pencil Full Of Lead
Sleepwalking
New Shoes
No Other Way
Jenny Don't Be Hasty
---
Tricks of the Trade
Time To Pretend (MGMT cover)
Last Request

Heute Abend spielen unter anderem Black Rebel Motorcycle Club, Eels und The Black Box Revelation (ausverkauft), morgen Abend stehen White Lies, Blue October und The Young Gods auf der Bühne.

Weitere Informationen:
Paolo Nutini Official
Musikfestwochen Winterthur

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